Nach neuem historischen Roman kommt vielleicht bald der erste Krimi | W&O

18.10.2022

Nach neuem historischen Roman kommt vielleicht bald der erste Krimi

Autorin Doris Röckle-Vetsch, aufgewachsen in Buchs, hat ihr Buch «Der Wagemut der Burgtochter» publiziert und liebäugelt nun mit einem Genrewechsel.

Von Armando Bianco
aktualisiert am 28.02.2023
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608 Seiten dick und 660 Gramm schwer: «Der Wagemut der Burgtochter» ist so opulent und wuchtig, wie man es sich von Doris Röckle-Vetsch gewohnt ist. Das neue Werk ist der fünfte Band der atmosphärischen Mittelalter-Romane aus der historischen Rheintal-Reihe (Verlag Knaur).Bei Liebhabern von historischen Romanen im deutschsprachigen Raum steht die Autorin seit Jahren hoch im Kurs.

Fünf beträchtlich grosse Werke seit 2016

«Die Flucht der Magd», welcher sich um die Burg Hohen­sax in Sax drehte, war der erste Band und ist 2016 auf den Markt gekommen. In den Jahren danach folgten «Das Mündel der Hexe», «Die Spur der Gräfin» und «Die List der Schanktochter». Bedenkt man den Umfang der Bücher, den zeitraubenden Aufwand für die historische Recherche und die Detailtreue des Inhalts, kann man von einer enorm hohen Kadenz sprechen. Im jüngsten Werk geht es um die Burg Gutenberg (Balzers), das Schloss Brandis (Maienfeld), die Schattenburg und das Schloss Amberg (beide in Feldkirch). Die Geschichte rankt sich um den Schwabenkrieg von 1499, auch Schweizerkrieg genannt (siehe Kasten). Die beidseits des Rheins verwurzelte Autorin ist seit langem der Mystik des Alpenrheintals, seinen zahlreichen Burgen und sagenumwobenen Geschichten verfallen. Wen wundert’s, hat sie doch ihre halbe Kindheit in und um das Schloss Werdenberg verbracht.

Die Zukunft liegt vielleicht im Krimi

Lanciert wurde die literarische Laufbahn von Doris Röckle-Vetsch mit einem Sieg am Literaturwettbewerb des Vereins Schloss Werdenberg vor mittlerweile zwölf Jahren. Schreiben und Lesen bezeichnet sie als ihre fortwährenden Leidenschaften, denen sie sich mit Hingabe und Akribie widmet. Aufgewachsen in Buchs, ist sie seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Liechtenstein wohnhaft. Der erste historische Roman wurde bereits im Jahr 2012 veröffentlicht, trug den Titel «Das Geheimnis des Grabtuchs» und hatte Schloss Werdenberg als Schauplatz. Allerdings publizierte sie damals noch in einem Zürcher Verlag. Für den ersten Band der Rheintal-Reihe wechselte sie zur renommierten deutschen Verlagsgruppe Droemer Knaur. Mit Blick nach vorne liebäugelt die Buchautorin mit einem Genrewechsel. Anstatt historische Romane, könnte sie künftig eine Krimireihe mit aktuellem Zeitbezug zu Papier bringen. Entschieden sei aber noch nichts, betont sie.   Burg Gutenberg als Schauplatz «Der Wagemut der Burgtochter» erzählt von einer mutigen jungen Edelfrau, ei­nem Mönch in Not und geheimnisvollen klerikalen Schätzen. Schauplatz der Geschichte ist die Burg Gutenberg in Liechtenstein im Jahr 1499: Ihr neues Zuhause erweist sich für die junge Praxedis von Montani eher als trostloses Gefängnis. Ihr Mann zeigt kein Interesse an ihr, dafür lässt die Schwiegermutter keine Gelegenheit aus, Praxedis in ihrem Alltag nach Kräften zu schikanieren. Zur selben Zeit erhält der junge Bruder Mauritius den Auftrag, einige Reliquien an einen sicheren Ort zu bringen, die sein Kloster seit Jahrhunderten hütet und geheim hält. Dazu gehören ein als Ketzerwerk verdammter Codex und eine Himmelsscheibe voller Geheimnisse. Unterwegs hat Mauritius ei­nen Unfall, schwer verletzt landet er in der Burg Gutenberg. Während draussen ein Krieg zwischen den Habsburgern und den Schweizer Eidgenossen immer wahrscheinlicher wird, haben es finstere Kräfte auf die wertvollen Reliquien abgesehen.