Während vier Monaten ist die offene Kinderbaustelle auf dem Areal der ehemaligen Schrebergärten unter der Rondelle bzw. hinter dem Bahnhof Buchs zu einem Treffpunkt der Generationen geworden. Das Projekt hat unzählige Kinder, Erwachsene, Eltern, Grosseltern, ganze Schulklassen, Vereine, Behörden und Kulturveranstaltungen angezogen. Die Unterstützung aus Bevölkerung, Gewerbe und Behörden war beispiellos gross.
Diese Woche wurde das kleine kunterbunte Dorf abgerissen. Zurück bleiben fantastische Erinnerungen und Emotionen, ein Strauss an beeindruckenden Zahlen, die Wehmut der Beteiligten und Pläne für die Zukunft
60 Schulklassen aus dem Werdenberg waren vor Ort
2200 Kinder und 1050 Erwachsene aus Nah und Fern wurden zwischen Ende Juni und Ende Oktober gezählt, das macht pro Öffnungstag im Durchschnitt 56 Personen. Rund 60 Schulklassen/Kindergärten aus den Werdenberger Gemeinden haben das Angebot besucht. Über die grosse Nachfrage aus dem schulischen Bereich war die Verantwortlichen gleichermassen überrascht wie erfreut.
Von Mitarbeitenden, Praktikantinnen und Praktikanten, Schülerschaft, Jugendliche und Ehrenamtlichen wurden fast 4000 Arbeitsstunden auf dem 2000 Quadratmeter grossen Areal geleistet. Für die Beteiligten war es beeindruckend zu sehen, wie die Baustelle Brett um Brett, Verschlag um Verschlag und Hütte um Hütte gewachsen ist.
Enorm viel Begeisterung, Tatendrang – und Aufwand
Die Idee hinter der Kinderbaustelle: Ein Raum zum freien Gestalten, Spielen, Bauen oder Klettern, welcher die Kreativität, das Durchhaltevermögen, Motorik, Gemeinschaftssinn und den Bezug zur Natur fördern. Oder um es mit einem Fachbegriff zu sagen: Informelles Lernen. Die Kinderbaustelle entwickelte sich schnell zu einem in der Pandemie beliebten Freizeitangebot, unbeschwert und unkompliziert.
Die Gesamtleitung lag beim KOJ-Abteilungsleiter Markus Büchel von den Sozialen Diensten Werdenberg, sein Team hat deshalb intensiv mitgearbeitet.
Fragen nach Trägerschaft, Personal und Finanziernug
In den vier Monaten Kinderbaustelle hat Markus Büchel enorm viel Begeisterung und Tatendrang gespürt. Die Ausmasse und der Aufwand für das Projekt sind aber nicht zu unterschätzen, weshalb man sich nun intensiv Gedanken machen wird, in welcher Form und mit welcher Trägerschaft die Sache in die Zukunft gehen soll. Mit Blick nach vorne sagt er:
Alle Beteiligten sind sich einige, dass die Idee der Kinderbaustelle unbedingt weiter entwickelt werden muss.
Dabei lässt Markus Büchel offen, ob das wieder über das KOJ mit einer eigenen Trägerschaft geschieht. Wichtig sei in erster Linie die Klärung der Personal- und Finanzfrage. «Der Personal- und Sicherheitsaufwand war in diesem Jahr sehr gross, aber durchaus gerechtfertigt, zumal es in den vier Monaten keinen Unfall gegeben hat.»
Das gesamte Bau- und Sicherheitsmaterial, Dienstleistungen wie Strom- und Wasseranschluss, Transporte, Entsorgung und vieles mehr wurde vom regionalen Gewerbe zur Verfügung gestellt. Der Gesamtwert wird auf mindestens 75000 Franken geschätzt. Das Areal war fachmännisch eingerichtet und in drei Bereiche aufgeteilt: Elternhort mit Baustellen-Beizli, Gartenbereich mit Matschküche, Dreck- und Holzschnitzelhaufen sowie der Baustellenbereich selbst. (ab)