Im Herbst 2022 wählt die Buchser Stimmbürgerschaft das neue Stadtpräsidium, nachdem der bisherige Amtsinhaber Daniel Gut bekanntlich per Frühjahr 2023 seinen vorzeitigen Rücktritt bekannt gegeben hat.
Anfang Mai kamen die Vorstände der vier Ortsparteien zum Schluss, ihre Kräfte zu bündeln und in einem gemeinsamen Rekrutierungsverfahren eine möglichst optimale Nachfolgelösung für Buchs anzustreben, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung.
«Eigeninteressen wollen die Parteien dabei ausblenden. Dazu haben die Parteivorstände nicht nur eine achtköpfige Findungskommission eingesetzt, sondern auch die nötigen Geldmittel gesprochen. Die Findungskommission, der je Partei zwei Vertretungen angehören, wird das Bewerbungsverfahren abwickeln.»
Kompetenzen steht im Vordergrund
Der Rekrutierungsprozess verfolge das Ziel, der Stimmbürgerschaft eine oder im Idealfall mehrere geeignete Kandidaturen zur Wahl vorzuschlagen. Dabei stünden die Fach- und Sozialkompetenz im Vordergrund. Die Parteizugehörigkeit soll im Rekrutierungsverfahren keine Rolle spielen.
Die Bewerbenden sollen anhand bestimmter Kriterien nach rein fachlichen Eigenschaften beurteilt werden, wobei die Findungskommission durch eine externe Fachperson unterstützt und beraten wird.
Die Fachperson werde die Bewerbungen entgegennehmen und einer ersten Bewertung unterziehen, bevor sie die in Frage kommenden Dossiers zur Beurteilung an die Findungskommission weiterleitet, damit die Findungskommission mit den Favoritinnen und Favoriten die Bewerbungsgespräche führen kann.
Diskretion ist gewährleistet
Das Stelleninserat wird in diesen Tagen auf verschiedenen Kanälen öffentlich publiziert. Weil im Bewerbungsprozess Anonymität und Verschwiegenheit höchste Priorität geniessen, haben die Mitglieder der Findungskommission eine Ehrenerklärung unterzeichnet.
Die vier Buchser Ortsparteien wiederum haben ihre Ziele und die Form der Zusammenarbeit in einer Vereinbarung schriftlich festgehalten. Die Schriftstücke sollen zu einem einwandfreien und sorgfältigen Verfahren beitragen.
Sportliches Zeitbudget
Die Wahlvorschläge sind gemäss Vorgabe der Stadt bis Anfang Juli 2022 einzureichen, was wiederum einen engen Zeitrahmen zur Folge hat. Entsprechend sind für die Bewerbungsfrist und die Bewerbungsgespräche vergleichsweise kurze Zeitfenster eingeplant.
Den Antrag auf Verschiebung des Wahltermins zugunsten besserer Rahmenbedingungen für den Bewerbungsprozess hat der Stadtrat abgelehnt.
Nach Meinung der Parteien hätte sich die Durchführung des ersten Wahlgangs erst im November 2022 begünstigend auf den Ablauf ausgewirkt.