Laubbäume leuchten in den schönsten Farben. Langsam, aber stetig fallen jetzt die bunt gefärbten Blätter von den Bäumen, legen sich auf Stauden, Beete, in Sträucher, auf den Rasen, Garageneinfahrten und Vorgärten. Nach dem opulenten Farbenrausch folgt für viele die Frage: Was tun mit all dem Herbstlaub, wohin mit den bunten Blätterbergen?
Unter Gebüschen und Bäumen bietet eine Blätterdecke, die bis zu 15 Zentimeter hoch werden darf, willkommenen Kälteschutz und Bodenverbesserung gleichzeitig, da das Laub dort zu gutem Humus wird. Wichtiger Bestandteil im biologischen Kreislauf Laub ist somit ein sehr wertvoller und wichtiger Bestandteil im biologischen Kreislauf der Natur.
Bei der Laubentfernung an die Tiere denken
Doch nicht nur die Pflanzen profitieren davon, auch kleine Tiere wie Igel, Erdkröten, Frösche, Molche und Lurche schätzen Laubanhäufungen als kuscheliges Quartier für ihren Winterschlaf. Wenn man den Laubbergen zu Leibe rückt, sollte man deshalb auch an die Tiere denken. Das gilt auch für die Wahl der Geräte für die Laubentfernung, denn es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, vom einfachen Besen und Laubrechen bis hin zu Hightech-Saug- und Gebläsemaschinen.
Abgesehen von der beständigen Geräuschkulisse können solche Geräte auch Energiefresser sein und sie häckseln zusammen mit dem Laub auch alle Kleinstlebewesen wie Regenwürmer oder Insekten. Darum, wer zu Rechen oder zum Besen greift, tut etwas für die Gesundheit und schont gleichzeitig die Umwelt und seinen Geldbeutel.
Kleiner Vogel ganz gross
Am Werdenberger Binnenkanal ist das schmetternde Lied des Zaunkönigs zu hören. So klein der Zaunkönig ist, umso lauter ertönt seine Stimme. Trotz seiner Winzigkeit gehört er zu den lautesten Sängern. Er ist nach Winter- und Sommergoldhähnchen der drittkleinste Vogel Europas.
Das Gefieder ist an der Oberseite rotbraun und an der Unterseite hellbeige gefärbt. Schwanz, Flügel und Flanken sind fein quergebändert. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Seine Nahrungsgebiete liegen gewöhnlich in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer, da das Nahrungsangebot dort höher als an anderer Stelle ausfällt und selbst in der Winterzeit gegeben ist.
Ein Lied mitten im Kanal
Wie eine braune Maus schlüpft der knapp 9 Zentimeter grosse, unscheinbar gefärbte Zaunkönig durchs Unterholz und stöbert dort Insekten, Spinnen und Larven auf. Am Gewässerrand nimmt der Zaunkönig Kleintiere aus dem Wasser auf. Während Weibchen ihre Nahrung grundsätzlich nur in Bodennähe suchen, begeben sich Männchen auch in das Geäst hoher Bäume.
Zum Singen hat er eine freie Warte ausgesucht, mitten im Kanal auf angeschwemmtem Holz, um sein Lied weithin hören zu lassen. Mit seiner energischen, schmetternden und rollenden Strophe grenzt er sein Nahrungsrevier gegenüber Artgenossen ab. Dies auch im Winter, denn das knappe Angebot an Kleinsttieren reicht sonst nicht aus zum Überleben.
Biodiversität an unseren Gewässern
Weil nur teilweise gemäht wird, gibt es kurze und etwas höhere Vegetation mit Samenständen und letzten Blumen, dazu Sträucher, vielfältigen Lebensraum auf kurzer Distanz für Blattläuse, Mücken, Käfer, Raupen bis zum späten Schmetterling. Dieses Angebot nutzen auch Teilzieher wie Goldammern am Boden pickend, Distelfinke an Samenständen naschend, Hausrotschwänze Mücken erhaschend und Meisen Insekten von Blättern ablesend.
So gepflegt ist das Gewässernetz ein wichtiger Teil in der Natur. In der gleichen Funktion befinden sich auch unsere einheimischen, früchtetragenden Bäume. Der goldene Oktober verabschiedet sich mit dem ältesten Rheintaler, der übers Land fegt.