Unter dem Titel «Einmalige Chance nutzen» hat die ehemalige Gemeinderätin Daniela Graf am 16. März einen Leserbrief im W&O veröffentlicht. Immer wieder versuchen FDP-Politiker (Regierungsrat, Gemeindepräsident, ehemalige Gemeinderätin) dem Bürger die Wichtigkeit der Ansiedlung von Industrie (Juristische Personen) zu erklären.
Der Gemeinderat ist bereit, in unmittelbarer Nähe des geplanten Bahnhofes, unser wertvollstes Gut, beste landwirtschaftliche Nutzfläche für die Ansiedlung von Industrie, zu opfern. So wie ich aus bäuerlichen Kreisen erfahren habe, gibt es bereits Umsiedlungspläne der landwirtschaftlichen Siedlung «Reich». Dies für eine Industrie, die wohl Arbeitsplätze anbietet, aber deren Arbeitnehmende nicht in unserer Gemeinde Wohnsitz nehmen.
Solange es Arbeitnehmende in führender Stellung im Gemeindedienst gibt, die ihr Steuerdomizil ausserhalb unserer Gemeinde haben, wird es schwer bleiben, Arbeiter in der Steuerhochburg Wartau anzusiedeln. Auch die federführende Person der IG-Fährhütte, Andreas Wälti, Präsident des Verwaltungsrates der Evatec, ist nicht in der Gemeinde Wartau steuerpflichtig.
Ich muss nun einmal näher auf Juristische Personen eingehen: In der Gemeinde Wartau gibt es deren mehr als 200. Es scheint, dass Wartau ein lukrativer Ort für Juristische Personen ist. Bei der Steuerbelastung wird dies sehr deutlich: Die Natürlichen Personen entrichten in der Gemeinde Wartau an Einkommens- und Vermögensteuer den Betrag von 13'795'694 Franken. Demgegenüber entrichten die Juristischen Personen»an Gewinn- und Kapitalsteuern einen bescheidenen Betrag von 690'593 Franken, dies sind gerade mal fünf Prozent. Dies zeigt auf, dass nur mit der Ansiedelung von Juristischen Personen keinen Mehrertrag an Steuern zu erwarten ist.
In Leserbriefen versuchen der FDP nahestehende Personen, die Bevölkerung zu täuschen und ihr glaubhaft machen zu wollen, dass die Steuern durch Ansiedlung von Industrie dereinst im Wartau sinken werden. Der Bahnhalt mit Neubau des Bahnhofs in Trübbach wird nur von der Industrie in Trübbach verlangt (Kosten ungefähr 13 Millionen Franken). Es besteht sogar die Gefahr, dass in Trübbach Bushaltestellen gestrichen werden. Für die restlichen Dörfer unserer Gemeinde bringt dieser Bahnhof keinen Nutzen, nur zusätzliche Kosten.
Mit dem Bus sind wir bestens mit Buchs und Sargans verbunden. Aus all den obigen Gründen stimme ich Nein zum Bahnhof Trübbach.
Jakob Gabathuler, Hauptstrasse 94, 9476 Weite