Neubau Depot in Rans: Einwohnerverein ist befremdet | W&O

Rans/Sevelen/Buchs 07.11.2023

Neubau Depot in Rans: Einwohnerverein ist befremdet

Der Einwohnervereins Rans-Oberräfis ist befremdet über das Vorgehen des Zweckverbands Feuerwehr Werdenberg Süd. Dieser stellt am Dienstagabend das Siegerprojekt für den Depotneubau in Sevelen vor. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass derzeit abgeklärt werde, ob der gewählte Standort überhaupt geeignet sei.

Von PD
aktualisiert am 07.11.2023
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Wie der Einwohnervereins Rans-Oberräfis (Evro) in einer Medienmitteilung schreibt, haben Exponenten des Evro verschiedentlich darauf hingewiesen, dass der für den Depotneubau der Feuerwehr Werdenberg Süd vorgesehene Standort Quadrätscha in Rans die Vorgaben der «Feuerwehr Konzeption 2030» nicht erfülle. Dieses rechtlich verbindliche Dokument sei von der Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz und Feuerwehr bereits im Mai 2022 in Kraft gesetzt worden, schreibt der Evro.

In der «Feuerwehr Konzeption 2030» seien die bis dahin geltenden Interventionszeiten erheblich reduziert worden. Der Evro schreibt:

Diese neuen Interventionszeiten können beim Standort Quadrätscha nicht garantiert werden.

Einwohnerverein befürchtet Verschlechterung der Sicherheit

Der Evro betont in seiner Medienmitteilung, dass sich seine Kritik nicht gegen die Feuerwehr oder die anderen Dienste richtet, die hier angeboten werden sollen. Er bemängelt aber, dass die Sicherheit für Buchs, Sevelen und Wartau durch die Zentralisierung in Rans verschlechtert statt verbessert werde.

Obwohl die neue Rechtslage seit Mai 2022 bestehe, wurde der Architekturwettbewerb im Dezember 2022 gestützt auf eine veraltete Evaluation aus dem Jahr 2019 ausgeschrieben. Der Zweckverband Feuerwehr Werdenberg Süd teilte nun mit, der Verwaltungsrat lasse «nochmals überprüfen, ob sämtliche Vorgaben bezüglich Einhaltung der Hilfeleistungsfristen sowie den weiteren gesetzlichen Anforderungen an den Standort eines Interventionszentrums erfüllt sind».

Beim Abzweiger nach Rans ist das neue Depot vorgesehen.
Beim Abzweiger nach Rans ist das neue Depot vorgesehen.
PD

Dies ist nach Ansicht des Evro nicht der Fall. Bereits heute finden rund 60 bis 70 Prozent der Feuerwehreinsätze in Buchs statt – wo es mit der Zentralisierung in Rans keinen Feuerwehrstandort mehr gäbe – und nur 15 bis 20 Prozent in Sevelen. Die restlichen Einsätze entfallen auf das Wartau. Buchs ist mit über 13'500 Einwohnern und 8’000 Arbeitsplätzen wesentlich dichter besiedelt als Sevelen mit 5'300 Einwohnern und 2'200 Arbeitsplätzen. In Buchs befinden sich aufgrund der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) und der chemischen Industrie zahlreiche Standorte mit hohen Risiken, schreibt der Evro weiter.

Projekte wie das Wohnhochhaus Chez Fritz, der Hilti-Tower oder Rheincity stehen noch an. Insbesondere bei Bränden in Hochhäusern bestehen hohe Risiken, die nach einer minimalen Interventionszeit verlangen.

Evro will sich mit rechtlichen Mitteln wehren

Der gewählte Standort sei zu peripher für die geltenden Vorschriften. Die Angehörigen der Feuerwehr müssten im Falle eines Einsatzes mit privaten Verkehrsmitteln den Standort Quadrätscha aufsuchen und anschliessend von dort beispielsweise fünf Kilometer zu einem Ereignis in der KVA Buchs ausrücken, so der Evro. Beide Wege würden durch Wohngebiete führen.

Der Evro findet es unangemessen, mit der Vorstellung eines Siegerprojektes vollendete Tatsachen schaffen zu wollen, bevor die Eignung des Standortes feststeht. Nun sei gar zu lesen, dass die Vorlage 2024 an die Urne kommen soll. Dies, bevor es Antworten auf die Fragen zur verschlechterten Sicherheit für Buchs, Sevelen und Wartau gebe.

Gemäss Mitteilung wird sich der Evro gegen eine Verschlechterung der Sicherheitslage auch mit rechtlichen Mitteln wehren.