Neue Aufgabe für den Zivilschutz: Bei Hochwasser am Rheindamm nach Strudeln suchen | W&O

08.03.2022

Neue Aufgabe für den Zivilschutz: Bei Hochwasser am Rheindamm nach Strudeln suchen

Die Regionalen Zivilschutzorganisationen Rheintal, Werdenberg und Sarganserland wurden für die Dammkontrollen am Rhein ausgebildet.

Von PD
aktualisiert am 28.02.2023
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Bei Hochwasser wird der Alpenrhein rund um die Uhr beobachtet. Wichtiges Instrument dabei sind die Dammkontrollen. Die Internationale Wasserwehr am Alpenrhein (IWWA) führt regelmässig Schulungen für die Einsatzkräfte durch. Dabei wird nicht nur die Beurteilung der Lage, die Kommunikation, die geotechnische Beurteilung oder der Bau am Damm geübt. Auch die Dammkontrolle ist ein wichtiger Bestandteil eines Hochwassereinsatzes. Kürzlich wurden darum die Regionalen Zivilschutzorganisationen Rheintal, Werdenberg und Sarganserland für die Dammkontrollen auf der Schweizer Rheinseite ausgebildet.

Zivilschutz übernimmt diese Aufgabe von den Feuerwehren

Mit der Anpassung der Wasserwehrverordnung per 1. Januar 2022 im Kanton St. Gallen übernehmen in der Schweiz die Regionalen Zivilschutzorganisationen im Rheintal, Werdenberg und Sarganserland diese Aufgabe von den Feuerwehren. Die Ausbildung in Theorie und Praxis ist vielfältig. Der Zivilschutz muss nicht nur den räumlichen und zeitlichen Ablauf eines Rheinhochwassers verstehen, sondern auch wissen, wie man Schwachstellen am Damm erkennt. Geotechnik ist daher ein wichtiger Teil des Ausbildungsblockes. Neben dem eigentlichen Ablauf der Dammkontrolle sind auch die Sicherheit am Wasser, das Einsatzmaterial und das Funken Teil der Schulung.

Mehrere Personen in einem Abschnitt unterwegs

Ein Trupp zur Dammkontrolle besteht je nach Dammabschnitt aus zwei bis drei Personen, die zu Fuss am Damm unterwegs sind. Eine Person geht auf der Dammkrone und kontrolliert den oberen Bereich des Damms sowie die Wasserseite. Die weiteren Dammkontrolleure des Zivilschutzes marschieren auf der Dammaussenseite, der sogenannten Luftseite, und kontrollieren die Böschung und den Dammfuss. Dabei wird auf der Luftseite nach Wasseraufstössen oder Durchsickerungen gesucht. Auf der Wasserseite wird zum Beispiel nach Strudeln Ausschau gehalten. Wird eine solche Schwachstelle gefunden, wird sie markiert, kartiert und den Geotechnikern der Technischen Einsatzleitung gefunkt. Diese beurteilen die Lage auf Basis von Bauwerksplänen und vor Ort. Je nach Situation wird entschieden, ob die Schwachstelle weiter beobachtet wird oder es direkt eine (bauliche) Intervention zusammen mit dem Fachbereich Bau benötigt.