Es ist ein Freudentag und ein Tag der Erleichterung, fasst Barbara Dürr, die in ihrer Funktion als Stiftungspräsidentin durch den Anlass führte, die vielen Emotionen zusammen. Sie freue sich, den Ersatzbau nach fünf Jahren der Planung und Bauarbeiten im Anschluss an die Feier allen präsentieren zu können.
Es zeugt von der Bedeutung der bereits 178 Jahre alten Institution Lukashaus, welch breites Publikum aus lokaler bis kantonaler Politik sowie Vertretern verschiedenster Organisationen zur Einweihung am Freitag erschienen ist. «Institutionen wie das Lukashaus sind für den Kanton St. Gallen von ganz grosser Bedeutung», unterstrich Bettina Surber, Vorsteherin des Bildungsdepartements des Kantons St. Gallen. Das Haus biete Plätze auf allen Pflegestufen, die im Kanton dringend gebraucht würden, aber auch wichtige Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege.
Der Grabser Gemeindepräsident Niklaus Lippuner hob die Wichtigkeit des Hauses für die Gemeinde hervor: «Die Bewohner des Lukashauses sind ein Mehrwert für Grabs. Das Lukashaus ist jedoch auch ein moderner Arbeitgeber mit 200 Mitarbeitenden, davon 34 Auszubildende.»
Gemeinsam mit den Bewohnenden
Der Einfluss der Bewohner und Bewohnerinnen auf die Gemeinde zeigt sich auch eindrücklich darin, dass mit Christian Lippuner, Leiter Baukommission, und Werner Vetsch, Geschäftsführer des verantwortlichen Planungsbüros atm3, gleich zwei Projektverantwortliche positive Kindheitserinnerungen mit dem Lukashaus und seinen Bewohnenden verbinden. «Ich habe dadurch von Kind auf gelernt, dass es Menschen mit und ohne Behinderung gibt und wir am Ende alle Menschen sind», fasste Christian Lippuner die Erfahrung zusammen.
Nicht zuletzt deshalb war es bei Planung und Bau des neuen Hauses wichtig, die zukünftigen Bewohnenden miteinzubeziehen. «Wir hatten nicht einen Bauherren, sondern 25, und es war extrem bereichernd», erklärte Werner Vetsch mit Blick auf die Planungsphase. Eigentlich waren es sogar mehr, berücksichtigt man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ebenfalls ein Wörtchen mitzureden hatten. Am Ende steht heute ein Bauwerk, mit dem alle Beteiligten zufrieden sein können.
Für die Zukunft bestens gerüstet
Dass es ein neues Wohngebäude braucht, liegt auch daran, dass zwar viele Menschen mit Behinderung im Dorf leben, jedoch nicht alle mit ihren Bedürfnissen in regulären Mehrfamilienhäusern untergebracht werden können, erklärt Hubert Hürlimann, Geschäftsleiter des Lukashauses. Für diese werden hier auf dem Areal des Lukashauses die benötigten Voraussetzungen geschaffen.
Mit dem neuen Ersatzbau hat das Lukashaus eine wichtige Weiterentwicklung umgesetzt, die sicherstellt, dass es den modernen Anforderungen gerecht wird und seine Bedeutung für die Bewohnenden, Mitarbeitenden und Einwohner und Einwohnerinnen der Gemeinde auch in Zukunft fortführen kann.
Mit einem Volumen von 10’300 m3 auf drei Stockwerken bietet der Minergie P zertifizierte Ersatzbau Platz für 25 Bewohner und Bewohnerinnen. Davon stehen vier Wohnungen für Intensivbetreuung zur Verfügung.
Räumlichkeiten, welche die Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Leben füllen werden, ist sich Barbara Dürr sicher: «Es soll ein Ort werden, an dem sich die einen wohl und geborgen fühlen und für die anderen ein Platz sein, an dem sie gerne ihre Arbeitszeit verbringen und gemeinsam frohe Stunden erleben.»