Ein Festmahl – das steht heute in so manchen Haushalten auf dem Speiseplan. Zuerst ein Aperitif , dann eine Vorspeise, zum Hauptgang ein leckeres Stück Fleisch oder ein Vegi-
schnitzel, passend dazu ein gute Flasche Wein und abschliessend ein Dessert – für die Liebsten darf es auch gerne ein bisschen mehr Geld kosten.
Lebensmittel für Armut betroffene Menschen
Aber nicht alle haben das Glück und können sich weder zu Weihnachten noch sonst irgendwann diesen Luxus leisten. In solchen Fällen gibt es Sozialdienste wie die Lebenmittelabgabe (Leba) Werdenberg des Diakonievereins Werdenberg, welche jeweils jeden Donnerstag Lebensmittel in Buchs symbolisch für einen Franken an von Armut betroffene Menschen abgibt. Speziell am Donnerstag vor Weihnachten findet eine Sackabgabe für alle Bezügerinnen und Bezüger der Region statt, welche normalerweise aufgeteilt Lebensmittel beziehen. Leba Werdenberg Der Arbeitszweig Leba vom Diakonieverein Werdenberg ist eine Lebensmittelabgabe, die seit 2008 armutsbetroffene Menschen in der Region Werdenberg unterstützt. Familien, Paare und Einzelpersonen, Migranten, Flüchtlinge und auch Schweizer zählen dazu. Mit einer Zulassungskarte, welche unter anderem vom Sozialamt und vom Diakonieverein ausgestellt wird, können diverse Lebensmittel gegen einen symbolischen Franken bezogen werden. Die Menge hängt dabei vom Bedarf der Person oder der Familie ab. (mei) Hinweis www.diakonieverein.org/lebensmittelabgabe132 Taschen mussten vorbereitet werden
Jeden Donnerstagmittag rollen zwei gut beladene Fahrzeuge bei der Leba an. Es bleiben dann wenige Stunden, bis die Bezügerinnen und Bezüger eintrudeln. Da die Lebensmittelausgabe in der nächsten Woche nicht stattfindet, beziehen an diesem Tag alle zusammen. Stephan Beller, der für die Organisation der Lebensmittelabgabe verantwortlich ist, erklärt:Der Effizienz halber befüllen wir Taschen vorab, anstatt sie, wie sonst üblich, auf Tischen zur Auswahl vorzulegen.Sieben freiwillige Helferinnen und Helfer mussten dazu 132 Taschen mit Mandarinchen, Reis, Kartoffeln, Tomaten, Salat, Joghurt, Brotwaren und anderen Lebensmitteln vorbereiten und anschliessend draussen vor der Grace Church verteilen.
Weihnachtsguetzli runden das Essenspaket ab
«Der grösste Teil der Lebensmittel stammt von der Schweizer Tafel, welche bei Läden wie Migros, Coop oder Lidl Esswaren einsammelt», erklärt Beller.Die Esswaren entsprechen einem guten Zustand, obwohl das Verkaufsdatum schon abgelaufen ist.Einen kleineren Teil spenden regionale Bauernhöfe und Bäckereien. Speziell zu Weihnachten erhalten alle Weihnachtsguetzli, welche von Monika Bättig aus Sevelen seit gut zwölf Jahren gebacken werden. Aus persönlichen Gründen sei es dieses Jahr jedoch das letzte Mal.
Tendenziell nimmt die Anzahl der Beziehenden zu
Draussen stehen um die 40 Personen und warten auf ihre Säcke, die zuletzt gut über 300 Personen ernähren. Tendenziell würden es immer mehr. Beller erklärt:Seit Beginn des Ukrainekriegs hat die Anzahl schlagartig zugenommen.Auch Inflation und im nächsten Jahr die steigenden Strompreise würden nochmals zu erhöhter Nachfrage führen. Treffen tut das vor allem die Migrantinnen und Migranten, welche laut Beller ein Grossteil der Beziehenden ausmachen. Gefolgt von Ukrainegeflüchteten und wenigen, die von Altersarmut betroffen sind.