An der 140. Delegiertenversammlung des Bezirksschützenverbands Obertoggenburg am Freitagabend zeigten sich 61 Delegierte diskussionsfreudig wie selten. Die Versammlung dauerte fast drei Stunden. Das kleine Minus in der Kasse könnte ein Fingerzeig auf eine kommende herausfordernde Zeit sein.
Ausserdem hielt Schiesskommissionspräsident Alois Sennhauser ein Referat über verschiedene Neuerungen rund ums Schiesswesen. Der Präsident des Kantonalschützenverbands, Walter Gartmann, ehrte mit seinem Besuch die Schützengemeinde. «Ich hoffe, dass die Vereine das Schützenleben wieder aufblühen lassen. Die Schützen sollen den Respekt erhalten, den sie sich durch ihre Arbeit verdienen.»
Mehr Werbung fürs Feldschiessen machen
«Auf einem Rekordtief sind die Teilnehmenden am Feldschiessen angelangt», sagte Feldschiessen-Chef Ewald Geisser. So schossen 75 mit der Pistole und 462 Schiessende absolvierten das 300-Meter-Programm.
Diese Zahlen seien um einen Fünftel tiefer gegenüber 2019, was nicht nur der pandemiebedingten Pause geschuldet sei, bemerkte Geisser.
Er lieferte gleich Lösungen für eine bessere Beteiligung. So soll die Werbung sichtbarer gemacht werden und vor jedem Dorf ein grosses Plakat auf das Feldschiessen aufmerksam machen. Zudem soll jeder Verein in der Pflicht stehen, auch seinen Beitrag für eine gute Beteiligung zu leisten – nach dem Motto «Es ist nicht nur für uns, sondern für alle».
Auswärtige können weiter Schützenkönig werden
Eine kontroverse Diskussion gab es um den Schützenkönig. In beiden Kategorien, Gewehr und Pistole, setzten sich 2022 zwei Schützen durch, die keinem Obertoggenburger Schützenverein angehören.
Reaktionen bereits vor dem Absenden ergaben verschiedene Meinungen und dass eine klare Regelung angestrebt werden soll.
Der ehemalige Bezirksschützenmeister Walter Lusti schlug vor, dass ein auswärtiger Schütze mit dem höchsten Total Festsieger wird, und der Schütze oder die Schützin eines Obertoggenburger Schützenvereins mit den meisten Punkten zum Schützenkönig gekrönt werden soll.
Es kamen dann zwei Varianten zur Abstimmung. Die erste setzte sich dann klar durch, in der bereits an diesem Feldschiessen in der Bitzi auf dem Bendel jeder Teilnehmende, der das offizielle Feldschiessen nicht bereits vorgängig geschossen hat, Schützenkönig werden kann.
Bei der Variante zwei hätten nur Mitglieder von Schützenvereinen im oberen Toggenburg Schützenkönig werden können, auch wenn ein Gastschütze ein höheres Resultat geschossen hätte.
Selbstkritischer Blick: Noch nicht alle Ziele erreicht
In seinem zweiten Jahr als Bezirksschützenmeister lobte Christian Schmid den Vorstand, der ihm die Arbeit erleichterte. Er zeigte sich auch selbstkritisch, dass er noch nicht alle Ziele erreicht habe.
Positiv hob er das vom MSV Speer in der Laad sehr gut organisierte Feldschiessen hervor. Insbesondere würdigte Schmid die Leistung von Ewald Geisser, der als Feldschiessen-Chef und als OK-Präsident stark gefordert war.
Ihm ist nicht entgangen, dass auch vor dem traditionellen Feldschiessen der Wandel der Zeit nicht Halt macht. Es gibt einige Punkte zu diskutieren. Die vielen auswärtigen Schützinnen und Schützen, so war an der Delegiertenversammlung zu vernehmen, sind wichtig, sodass das Feldschiessen in dieser Form erhalten bleibt.
Vorstandsmitglieder machen weiter
Im Vorstand waren keine Rücktritte zu verzeichnen. Er setzt sich zusammen aus Christian Schmid, Wilhelm Tell, Krummenau (Bezirksschützenmeister), Carina Wettach, SG Nesslau (Aktuarin), Anja Bollhalder, SV Stein (Kassierin), Stefan Hickert, Wilhelm Tell, Krummenau (Matchchef), Fabian Koller, SV Stein (Bezirksjungschützenleiter), Ewald Geisser, MSV Speer-Laad (Feldschiessen-Chef), und Ruedi Scherrer, Wilhelm Tell, Krummenau (Gruppenmeisterschaftsverantwortlicher).