Bewegt war die jüngere Vergangenheit für Pascal Hofstetter. Der Wildhauser gewann im Frühjahr 2021 – notabene als Rekrut – bei den SwissSkills der Landmaschinenmechaniker die Goldmedaille.
Eine Pause in der intensiven Vorbereitung gab es kurzzeitig dann doch, als Shanghai als geplanter Austragungsort der WorldSkills gestrichen wurde (vgl. Kasten) und sogar deren Durchführung fraglich war.
WorldSkills in 15 Ländern
Wegen der Coronapandemie finden die WorldSkills nicht wie in Shanghai statt. Kurzfristig wurde ein dezentrales Format für die Berufsweltmeisterschaften entwickelt. Seit dem 4. Oktober finden die Wettkämpfe der besten jungen Berufsleute in 15 Ländern statt. Fast alle Teilnehmenden des 37-köpfige Schweizer Berufs-Nationalteams haben ihre Einsätze bereits hinter sich. Der Wildhaus Landmaschinenmechaniker Pascal Hofstetter wird mit drei Schweizer Kollegen (Elektroinstallateur, Anlagenelektriker, Maurer) beim letzten World-Skills-Anlass vom 24. bis 26. November in Salzburg teilnehmen. (she)
Pascal Hofstetter erinnert sich an jene schwierigen Wochen der Ungewissheit zurück:
Umso motivierter gingen alle wieder ans Werk, als feststand, dass die WorldSkills dezentral durchgeführt werden. Nun geht es statt ins exotische Shanghai «nur» ins benachbarte Salzburg. Für den Wildhauser ist diese kein Problem, im Gegenteil:
Dass ihm dieser Effort vom 24. bis 26. November gelingt, dafür hat er seit einem Jahr viele Entbehrung hingenommen. Diese Woche war er noch ein letztes Mal im Mentaltraining, denn nichts wird dem Zufall überlassen. Der bodenständige Obertoggenburger hat inzwischen gelernt, dass es auch mentale Stärke braucht, um am Tag X sein ganzes, in harten Trainings erarbeitetes Potenzial abrufen zu können.
Lastwagenchauffeur und dann zurück in die Werkstatt
Als im Mai die Rekrutenschule fertig war, fuhr er drei Monate als Lastwagenchauffeur durchs Land. Er erinnert sich:Doch dann fehlte mir das ‹Mechen› und seither arbeite ich wieder bei meinem ehemaligen Lehrbetrieb.Das Zurück in seinem erlernten Beruf im vertrauten Umfeld der Gebr. Huser AG in Wildhaus kommt nicht von ungefähr: Pascal Hofstetter hat als Gewinner der SwissSkills die Möglichkeit, die Schweiz an den WorldSkills zu vertreten. Diese einmalige Chance will er sich nicht entgehen lassen.
Dem Projekt WorldSkills wird alles untergeordnet
Um sich mit den Weltbesten seines Fachs zu messen, braucht es neben täglicher Berufspraxis auch ein hartes Training. Gecoacht wird der junge Berufsmann dabei von seinem Experten Martin Schär. Für Hofstetter stand ausser Frage, dass er ein Jahr lang alles dem Projekt Berufsweltmeisterschaften unterordnen wird. So reduzierte er beispielsweise sein Engagement als Handballspieler und Handballtrainer, blieb aber trotzdem dabei, um doch noch einen Ausgleich zu haben. Anfang Jahr absolvierte Pascal Hofstetter in drei Monaten drei einwöchige Trainings, um die Grundlagen wieder aufzufrischen. Seither gab es immer wieder Zusammenkünfte und Trainings mit dem Coach und mit dem Nationalteam, um sich auf den Grossanlass vorzubereiten.Stolz darauf, Hofstetter im Team zu haben
Sein Arbeitgeber, bei dem er sich von 2016 bis 2020 als Lehrling die Grundlagen für seinen Erfolg bei den SwissSkills erarbeitet hatte, zeigte sich dabei flexibel, wenn es galt, auf Pascal Hofstetters «Trainingsplan» Rücksicht zu nehmen. Geschäftsführer Daniel Huser ist denn auch stolz, einen wie Hofstetter in seinem kleinen Team zu haben.Das hat auf die Stimmung des Nationalteams gedrückt.
In Salzburg haben wir sicher mehr Freiheiten, die Zeitumstellung fällt weg und das Essen sollte auch kein Problem sein.
Beitrag an die Schweizer Medaillenbilanz?
Die vier jungen Männer des Nationalteams, die in Salzburg starten, sind die letzten, welche die Schweizer Medaillenbilanz weiter aufpolieren können. Wird auch Pascal Hofstetter seinen Beitrag dazu leisten? Selbstbewusst sagt der junge Berufsmann:Ich bin ein Typ, der sich hohe Ziele setzt. Wenn es mir gelingt, im Wettkampf meine beste Leistung abzurufen, dann ist eine Goldmedaille mein Ziel.