Im Frühling denkt sich Philipp Schär jeweils, dass er die kommenden Weihnachtszeit diesmal «ein bisschen ringer» verbringen könnte, wie er sagt. Aber dann entscheidet sich der Grabser Primarlehrer doch, das Weihnachtsspiel zusammen mit einem Lehrerkollegen einzustudieren.
36 Mal hat er dies mittlerweile gemacht. Und nicht nur das: Philipp Schär hat das Weihnachtsspiel in den vergangenen Jahren geprägt, es ist zur rundum geschätzten Tradition geworden.
Nach den Herbstferien begannen für die Primarschülerinnen und -schüler die Proben. Erst allein, ab November dann zusammen mit den Jugendlichen der Oberstufe und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Lukashauses direkt vor Ort. Verglichen mit anderen Jahren singen die Primarschulkinder heuer weniger. Zwei Weihnachtslieder und zwei weltliche Lieder – zum Teil mit Choreografie – werden zum Besten gegeben. Philipp Schär sagt:
Er erwarte aber, dass sich alle engagieren. Auch aus sozialer Sicht sei das Weihnachtsspiel sehr wertvoll. Philipp Schär weiter:
Nur bei wenigen Ausnahmen war er nicht involviert
Bereits in den Siebzigerjahren führte das Lukashaus ein Weihnachtsspiel auf. Damals noch ohne die Einbindung von Grabser Schülerinnen und Schülern. Im Jahr 1983 änderte dies. Da es im Grabser Schulhaus zu wenig Zimmer hatte, wurde im Lukashaus eine 4. Klasse einquartiert. Ihr damaliger Lehrer war Philipp Schär. So wurde er angefragt, ob er zusammen mit den Lukashauskindern – damals wurden minderjährige Menschen mit einer Beeinträchtigung noch im Lukashaus beschult – das Weihnachtsspiel machen möchte. Philipp Schär sagte zu. Nur wenige Ausnahmen gab es, bei denen Philipp Schär nicht beim Weihnachtsspiel involviert war. Durchgeführt wurde es hingegen nebst dem coronabedingten Ausfall all die Jahre immer.Acht Kinder meldeten sich freiwillig für Solopart
Die erste Sitzung zum diesjährigen Weihnachtsspiel fand bereits im Frühling statt. In den Sommerferien sassen Philipp Schär und der Lehrerkollege der Oberstufe, Samuel Stricker, nochmals zusammen. «Samuel Stricker lieferte die Idee und schrieb bis zu den Herbstferien das Skript. An diversen Sitzungen besprachen und überarbeiteten wir es. Die tolle Zusammenarbeit mit ihm und früher mit den anderen Oberstufenlehrern, war einer der Gründe, dass ich beim Weihnachtsspiel so lange dabeiblieb.»Es hat mich sehr gefreut, dass sich gleich acht Kinder freiwillig meldeten, um bei einem Song einen Solopart zu übernehmen.
Pädagogisch wertvoll
Auch haben sich Schülerinnen gemeldet, die auf einem Instrument vorspielen wollen. Philipp Schär sagt weiter:Es entwickelt sich in der Klasse sehr viel Power und Dynamik.Die Klasse übernehme als Gemeinschaft Verantwortung. Das sei pädagogisch sehr wertvoll.
Der Weg ist das Ziel beim Einstudieren des Stücks
Früher hatte Philipp Schär mehr Zeit, das Weihnachtsspiel mit den Kindern in der Schule einzustudieren. Es gab mehr Lektionen für musische Fächer und Werken. Deshalb möchte er das Weihnachtsstück nicht mehr alleine einstudieren, so wie er das in den Achtzigerjahren tat. Beim Weihnachtsspiel sieht der Primarlehrer den Weg als Ziel. Philipp Schär sagt:Ich lege keinen Wert auf Perfektionismus.
Für die Integration ist das Theater Gold wert.Bei ihm persönlich löst das Weihnachtsspiel Emotionen aus. Vor allem bei den Musikstücken.