Pizolcare feiert 25 Jahre: Ein Erfolgsmodell für integrierte Gesundheitsversorgung | W&O

Region vor 2 Stunden

Pizolcare feiert 25 Jahre: Ein Erfolgsmodell für integrierte Gesundheitsversorgung

Am 6. Januar 2000 startete Pizolcare in den Regionen Werdenberg und Sarganserland: Das Netz für integrierte medizinische Versorgung kann bereits auf eine 25-jährige Geschichte zurückblicken.

Von PD
aktualisiert vor 2 Stunden
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Das Netz aus gut 100 Grundversorgerinnen und -versorgern sowie Spezialärztinnen und -ärzten betreut mittlerweile gut 35’000 Versicherte im Hausarztmodell und steht für «eine qualitativ hochstehende, effiziente und kostenoptimierte Gesundheitsversorgung», wie Pizolcare in seiner Medienmitteilung unterstreicht. Urs Keller, Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident der Pizolcare AG, sowie Joachim Leupold, Vizepräsident des Verwaltungsrates, stehen Rede und Antwort zu den Aufgaben, Herausforderungen und Errungenschaften des Ärztenetzwerkes.

Pizolcare feiert 2025 sein 25-Jahr-Jubiläum. Wieso kam es damals zur Gründung, was waren Ihre Ziele?

Urs Keller, Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer.
Urs Keller, Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer.
PD

Urs Keller: Es war bereits im Jahr 2000 so, dass vor allem die ärztlichen Kosten und die Krankenkassenprämien zu diskutieren gaben. Es war aber das erste Mal, dass die damals noch mehrheitlich männlichen Ärzte und die meist teilzeitarbeitenden Ärztinnen in der Hausarztpraxis als Kostenverursacher gebrandmarkt wurden. Zudem gab es in den Städten bereits die Prämienrabatte bei Hausarztmodell-Versicherungen, die sich bei uns nur langsam verbreiteten. Die Gründung von Pizolcare war die proaktive Antwort auf die Vorwürfe der nicht koordinierten medizinischen Betreuung und der nicht vorhandenen Prämienrabatte durch die Hausarztmodelle in unserer Region.
Was bedeutet dieser Meilenstein für Sie?
Urs Keller: Pizolcare hat sich in unserer Region als eigenständige Marke etabliert und die regionale Bevölkerung weiss, was das Label Pizolcare bedeutet: koordinierte medizinische Versorgung durch vernetzte Zusammenarbeit aller Partner – mit Schulungsangeboten für gesunde und kranke Versicherte zu Versicherungsprämien mit Rabatten.
Wenn Sie auf das letzte Vierteljahrhundert zurückblicken: Auf welche Erfolge oder Errungenschaften sind Sie besonders stolz?
Urs Keller: Dass wir uns mit dem Konzept der integrierten medizinischen Betreuung unserer im Pizolcare eingeschriebenen Hausarztmodell-Versicherten in der Schweiz einen Namen gemacht haben. Wir werden wahrgenommen und gelten zumindest in der Deutschschweiz häufig als Vorzeigemodell.Sie setzen sich für eine integrierte medizinische Versorgung in den Regionen Sarganserland und Werdenberg ein. Was bedeutet das konkret?

Joachim Leupold, Vizepräsident des  Verwaltungsrats.
Joachim Leupold, Vizepräsident des Verwaltungsrats.
PD

Joachim Leupold: Das bedeutet, dass wichtige therapeutische und pflegerische Anbieter – ob Spitex, Senioren- und Pflegeheime, psychiatrische und Reha-­Kliniken, Spitäler, Fachärzte, Physiotherapeuten etc. – in der Betreuung von chronisch kranken und pflegebedürftigen Menschen eng und in gutem Austausch miteinander arbeiten. Schnittstellenprobleme werden beachtet und bei Bedarf geklärt. Leerläufe und Doppelspurigkeiten sollen so vermieden werden.
Wieso braucht es ein Netz wie Pizolcare?
Urs Keller: Weil die medizinische Betreuung der Kranken in den letzten Jahrzehnten zwar besser, aber auch immer komplexer wurde – mit allen Konsequenzen: Sie wurde teurer, fehleranfälliger und auf mehrere Behandelnde verteilt. Dies ist anspruchsvoller für alle, die medizinische Leistungen erbringen, aber auch für jene, die die medizinischen Leistungen für sich beanspruchen. Hier ist ein Netz wie Pizolcare wichtig, um die Leistungen so zu koordinieren, dass sie kostenoptimiert und qualitativ hochstehend erbracht werden können.
Das Gesundheitswesen hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten wie auch andere Branchen stark verändert.Wie hat sich das auf Pizolcare ausgewirkt?

Joachim Leupold: Der Kosten- bzw. Zeitdruck ist die eine Herausforderung, genügend Fachpersonal zu bekommen, die andere. Und die Erwartungen aller steigen. Es geht um ständige Optimierung, damit die Bedürfnisse der Betroffenen befriedigt werden, ohne dass dabei die Mitarbeitenden zerschlissen werden.
Künstliche Intelligenz ist in aller Munde – auch im Gesundheitsbereich. Welche Rolle spielen transformative Veränderungen wie KI für die integrierte medizinische Versorgung der Zukunft?
Urs Keller: Sicher wird auch bei Pizolcare der künstlichen Intelligenz die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Allerdings ist die Hausarztmedizin nur teilweise geeignet, durch die KI ersetzt zu werden: Hier steht nämlich die langfristige Patientenbetreuung – gerade bei chronisch kranken Patientinnen und Patienten – im Vordergrund. Es wird in diesem Segment der medizinischen Betreuung unserer Versicherten weiterhin den persönlichen Kontakt und die Zusammenarbeit mit allen anderen Behandelnden brauchen. Dazu gehört gerade auch das persönliche Gespräch mit den Betroffenen, und zwar auf Augenhöhe. Nur so können wir das Ziel einer kostenoptimierten und qualitativ hochstehenden Betreuung erreichen.
Wenn wir beim Thema Zukunft sind: Was wollen Sie mit Pizolcare noch erreichen?
Urs Keller: Wir wollen allen Pizolcare-Versicherten auch in Zukunft jederzeit einen Zugang zur Hausarztmedizin bieten und sie gut über alle möglichen Behandlungen informieren – mit deren Erfolgsaussichten und Nebenwirkungen.Joachim Leupold: Wir wollen die gute, integrierte, vom Hausarzt bzw. der Hausärztin koordinierte Medizin auch weiterhin unseren Versicherten in den Regionen Werdenberg und Sarganserland anbieten. Dafür arbeiten wir mit unseren Versicherungspartnern weiterhin eng zusammen, wollen uns mit unseren Erkenntnissen an der Basis immer wieder aktiv in die Verhandlungen einbringen und entsprechend auch am politischen Prozess teilnehmen, da sich in den kommenden Jahren weiterhin sehr viel im Gesundheitswesen verändern wird. Wir wollen die erfolgreiche Arbeit der letzten 25 Jahre als Fundament für die bevorstehenden Herausforderungen nutzen und proaktiv das regionale Gesundheitswesen auf qualitativ hohem Niveau halten und weiterbringen.

Aktivitäten im Jubiläumsjahr

Im Jubiläumsjahr hat Pizolcare zwei grössere Aktivitäten geplant: Seit 6. Januar – dem offiziellen «Geburtstagsdatum» – bis 26. Januar 2025 läuft ein Online-Wettbewerb, an dem alle Patientinnen, Patienten und die interessierte Bevölkerung teilnehmen können. Unter allen Teilnehmenden des Jubiläumsquiz werden Heidiland-Gutscheine im Wert von insgesamt 5000 Franken verlost (www.pizolcare.ch/quiz).

Ausserdem findet am 17. Mai 2025 ein Festakt auf dem Schloss Sargans mit Mitgliedern und Partnern statt, um das 25-jährige Bestehen und die Errungenschaften von Pizolcare gebührend zu feiern.

Weitere Informationen zum aktuellen Jubiläum und zum Netzwerk finden sich online unter www.pizolcare.ch.