Die Politische Gemeinde blickt auf einen erfreulichen Rechnungsabschluss 2022 zurück. Dank strikter Budgetdisziplin konnte ein Jahresgewinn in der Höhe von 3,5 Mio. Franken erzielt werden, heisst es in der unlängst veröffentlichten Jahresrechnung.
Das Budget 2023 sieht einen Aufwandüberschuss von 294300 Franken bei einer Steuerfusssenkung von fünf Prozent vor.
Der Mangel an Lehrpersonen macht Sorge
Schulratspräsident Bruno Seifert geht in seinem Vorwort im Amtsbericht unter anderem auf den Mangel an Lehrpersonen ein, welcher sich «auch bei uns bemerkbar macht.»
Selbst auf attraktive Stellen würden sich nur noch halb so viele Personen melden wie vor fünf Jahren noch. Er verweist darauf, dass beispielsweise im Kanton Zürich schon jetzt über 500 Personen ohne Lehrdiplom unterrichten.
Neben dem demografischen Wandel, der in allen Branchen einen Mangel an Arbeitskräften verursache, würden die Ansprüche an den Lehrerberuf stetig zunehmen. «Für einige zu sehr – sie kehren ihrem Beruf schon vor der Pension den Rücken.»
Unter anderem schreibt Bruno Seifert auch, dass «zur immer grösser werdenden Schere zwischen starken und schwachen Schülerinnen und Schülern sich zunehmend der anspruchsvolle Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen gesellt.»
Anstatt sich auf die Unterrichtstätigkeit fokussieren zu können, würden sich immer mehr Nebenschauplätze in der schulischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen öffnen. Er zitiert dazu ein Sprichwort: «Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf».
Dieses beschreibt aus seiner Sicht, dass es neben Eltern und Schule in einer Gemeinde viele weitere aufmerksame und vorbildhafte Menschen brauche.
Gemeindepräsident Andreas Bernold erwähnt in seinem Vorwort eine grosse Herausforderung von hoher Aktualität: Die Unterbringung von Flüchtlingen in Wartau.
Gemäss der Soll-/Ist-Liste des TISG (Trägerverein Integrationsprojekte St. Gallen) sollte die Gemeinde zusätzlich gegen 20 Personen aufnehmen, Tendenz laut Prognosen steigend.
Insbesondere das Sozialamt sei sehr gefordert und belastet, welches für die Unterbringung und Betreuung der betroffenen Personen verantwortlich ist.
Mitwirkung bei Zonenplan und Baureglement
Voraussichtlich noch in diesem Herbst will die Wartauer Gemeindebehörde den überarbeiteten Zonenplan, das neue Baureglement und einen Teil der Schutzverordnung der Mitwirkung unterstellen.
Das ist der erste Schritt der öffentlichen Auflage, welche voraussichtlich nächstes Jahr durchgeführt werden kann. Der Richtplan wurde verabschiedet und vom Kanton zur Kenntnis genommen.
Als gestalterisch und wirtschaftliche wichtiges Projekt mit Blick nach vorne wird die Zentrumsüberbauung Trübbach bzw. deren Entstehung aufgeführt.
Nach dem 4. April ist es endgültig
An der Bürgerversammlung der Politischen Gemeinde Wartau am 4. April, 19.30 Uhr, wird in der Turnhalle des Oberstufenzentrums Seidenbaum bekanntlich über eine Bahnhaltestelle in Trübbach abgestimmt.
Der Gemeinderat legt der Bürgerschaft zwei Varianten vor, die im Amtsbericht detailliert beschrieben und in der Gemeinde weitreichend bekannt sind: Die Realisierung der Haltestelle Fährhütte und die Projektierung eines Bahnhalts beim alten Bahnhof Trübbach.
Zuvor wird jedoch im Grundsatz darüber abgestimmt, ob die Bürgerinnen und Bürger überhaupt eine Bahnhaltestelle in ihrer Gemeinde wollen.
Im Sinn der Verdichtung und der Erneuerung des Häuserbestandes hat die Gemeinde in den Jahren zwischen 1998 und 2020 insgesamt acht Parzellen und einer Gesamtfläche von 3050 Quadratmetern von sechs verschiedenen Grundeigentümern erworben.
Die Pläne für die künftige Nutzung und Gestaltung werden im Amtsbericht beschrieben.