Plan A ist aufgegangen: Snowboarder Jan Scherrer holt Olympia-Bronze | W&O

11.02.2022

Plan A ist aufgegangen: Snowboarder Jan Scherrer holt Olympia-Bronze

Der Mut des Obertoggenburgers Halfpipe-Snowboarders, auf seinen Sprung «Jan Tonic» zu setzen, wurde mit einer hohen Punktzahl und Platz drei belohnt.

Von robert.kucera
aktualisiert am 28.02.2023
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https://www.youtube.com/watch?v=Q9n46fkbJIk In einem qualitativ herausragenden Olympia-Final der Halfpipe-Snowboarder am Freitag, der an Spektakel und Spannung nicht zu überbieten war, mischte der Ebnat-Kappeler Jan Scherrer ganz vorne mit. Hinter dem Japaner Ayumu Hirano und dem Australier Scotty James sprang der 27-Jährige auf Rang drei und gewann somit die Bronzemedaille an den Olympischen Winterspielen in Peking. Kurz nach dem Wettkampf sagte Jan Scherrer gegenüber dem Schweizer Fernsehen:
Ich kann es noch überhaupt nicht fassen. Mein Plan A ist genau aufgegangen.
Angesprochen auf die Tatsache, dass er sich zunächst wenig optimistisch zur Pipe äusserte, meinte er nur, dass dies seine Masche sei. «Ich suche erst mal die negativen Sachen. Dies hilft mir die Pipe zu verstehen.»

Der eigene Trick führte zum Erfolg

Um sich den Traum einer Olympia-Medaille zu erfüllen, musste der 27-Jährige nicht nur die Anlage im Griff haben, sondern auch seine Eigenkomposition, den «Jan Tonic». Diesen Trick, ein Switch Alley-Oop Double Rodeo 1080 Indy to Nose, erfand er im Herbst 2020 und hat diesen bei erster Gelegenheit, als es die äusseren Bedingungen zu liessen, auch gleich durchgeführt und gestanden. Wie er sagt, habe es diesen Trick unbedingt gebraucht. Bei den anderen Sprüngen sei die Konkurrenz einen Tick besser. Deshalb war für Scherrer klar:
Ich wusste, dass dieser so speziell ist, dass ich auf ihn setzen musste. [gallery link="file" ids="5740,5741,5742,5743,5744,5745,5746,5747,5750"]

Zwischenzeitliche Führung im Final

Im zweiten von den drei Finaldurchgängen schickte sich Scherrer an, diesen Trick mit Doppel-Salto und dreifacher Schraube ganz am Ende des Programms zu zeigen. Dies gelang dem Ebnat-Kappeler vorzüglich. Bei den weiteren technisch anspruchsvollen Sprüngen glänzte er mit sauberer Ausführung, guten Höhen und sicheren Landungen. Die Belohnung der Kampfrichter: 87,25 Punkte. Damit lag er eine Weile auf dem ersten Zwischenrang. Erst als die beiden Besten der Qualifikation, Ayumu Hirano und Scotty James, den zweiten Durchgang bestritten, fiel Jan Scherrer auf Platz drei zurück.

Stürze der Mitstreiter um Bronze

Im dritten Run kristallisierte sich immer mehr heraus, dass der 27-jährige Obertoggenburger die bronzene Auszeichnung gewinnen wird. Den einen Konkurrenten gelangen nur geringfügige Verbesserungen der Punktzahl oder stürzten bei ihren Versuchen. Diesbezüglich erging es Jan Scherrer nicht besser. Für ihn war nach dem zweiten Sprung, den er nicht stehen konnte, der dritte Lauf und somit der Olympia-Wettkampf vorbei. Die Entscheidung fiel bei den letzten vier Teilnehmern. Doch weder dem dreifachen Olympiasieger Shaun White (USA) noch dem Japaner Ruka Hirano glückten die Durchgänge, beide stürzten im Anschluss an den zweiten Sprung. Scherrers Dritter Platz stand nun fest, zumal nur noch Scotty James und zum Abschluss Ayumu Hirano an der Reihe waren.