Präsidium und Fahne übergeben, danach ein Referat von Oberst Hansjörg Vogler | W&O

14.04.2022

Präsidium und Fahne übergeben, danach ein Referat von Oberst Hansjörg Vogler

Auf Peter Senti folgt Leo Gschwend an der Spitze der Vereinigung Ehemalige Artillerie- & Trainsoldaten.

Von Guido Städler
aktualisiert am 28.02.2023
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Viel Gesprächsstoff vom Zweiten Weltkrieg zum aktuellen Ukrainekrieg sowie der dazwischen liegenden Dienstzeit als Artillerist oder Trainsoldat prägte neben dem Präsidiumswechsel die kürzlich in Flumserberg stattgefundene 102. Tagung der Ehemaligenvereinigung. Die Traktanden wurden zwischen Nationalhymne und Fahnenmarsch, untermalt von einem Schwyzerörgeli, zügig abgehandelt. Präsident Peter Senti, alt Kantonsrat, rief die Mitglieder aufgrund der aktuellen Situation zur Unterstützung beim Ausbau und den Neuanschaffungen der Armee auf.

Mehrere Veränderungen im Vorstand

Die personellen Veränderungen waren grundsätzlich gut aufgegleist. Peter Senti durfte nach zehn Jahren das Amt als Präsident und die Standarte an Leo Gschwend aus Grabs weitergeben. Die gewissenhafte Amtsführung von Peter Senti, eigentlich wie bei all seinen früheren Präsidien, wurde besonders hervorgehoben. Demissioniert hatte zudem Vizepräsident Josef Haldner, Gams. Dem Vorstand gehören René Ballmer, Rüthi, Jakob Good, Chur, sowie die neugewählten Hanspeter Eberle, Steinach, und Ruedi Pfiffner, Mels, an. Den beiden zurückgetretenen Vorstandsmitgliedern Peter Senti und Josef Haldner wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen. 24 Jahre war Hans Good, Mels, Mitglied der Geschäftsprüfungskommission. Für ihn und den in den Vorstand gewählten Hanspeter Eberle folgten Kurt Schneider, Rüthi, und Ernst Goldener, Salez. Ersatzmitglied der GPK blieb Christian Bicker, Grabs. Weiter wählten die Teilnehmenden der Tagung zwölf Regionenvertreter.

Die Notlinderung ist bis heute Ziel

Die Kriegsjahre 1914 bis 1918 brachten manchen Wehrmann in arge finanzielle Bedrängnis. Noch unter dem Kriegseindruck entstand ein unvergleichliches Zusammengehörigkeitsgefühl und eine Waffenkameradschaft. Dies war die Basis zur Gründung einer Vereinigung aktiver und ehemaliger Angehöriger der Landsturmkompanie 40. Der konstituierenden Versammlung 1919 in Azmoos folgte 1920 in Walenstadt die erste Tagung mit der Verabschiedung der Gründerstatuten. Darin wurden die jährliche Tagung sowie der Beistand von in Not geratenen Kameraden festgelegt. Erneut an Aktualität erlangte die Vereinigung im Rahmen der Krisenzeit in den Dreissigerjahren und des Zweiten Weltkrieges 1939 – 45.
 Die Bedeutung des Pferdes in der Schweizer Armee beleuchtet: Referent Oberst Hansjörg Vogler.
Die Bedeutung des Pferdes in der Schweizer Armee beleuchtet: Referent Oberst Hansjörg Vogler.
Immer mehr Artilleristen und Kanoniere schlossen sich der Vereinigung an. Seit 1945 heisst sie «Vereinigung älterer Artilleristen und Train-Soldaten». An den Statuten hielt sie fest. 1977 erhielt die Vereinigung ihre erste Standarte.

Wenn Motoren nicht ausreichen...

Das Pferd hat nicht nur Sympathiestatus. Es ist auch in der heutigen Zeit ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Armee und kommt vor allem in den Einsatz, wenn Motoren nicht mehr dazu in der Lage sind. Dies ist das Fazit von Oberst Hansjörg Vogler, Birmensdorf, Präsident der Schweizerischen Traingesellschaft. Seine Basisausbildung als Trainsoldat und heutiger Offizier holte er unter anderem auf der nahen St. Luzisteig, einem bekannten Ausbildungsort für Mensch und Tier. Für sein Referat «Das Pferd in der Armee» hatte Oberst Vogler ein fachkundiges Publikum, das wie er seine Leidenschaft für das Pferd teilt. Sein spürbar hohes und überzeugendes Engagement zugunsten des Pferdes in der Armee bringt er auch bis in die nationale Politik und die hohen Armeespitzen.

Pferd als Imageträger der Armee

Es geht ihm um den Erhalt der Fachkompetenz des Trains, dem Pferd als Imageträger in Armee und Gesellschaft, um die Legitimation und Anerkennung des Trains. In diesem Zusammenhang sprach er vor- und nachgelagerte Themen an, wie die Pferdezucht, Einsatzbereiche und -gebiete, Präsentationen, die Ausbildung von Trainsoldatinnen und -soldaten oder Hufschmieden sowie die Sicht der Bevölkerung auf das Pferd als Arbeits- und Reittier. Die Zusammenarbeit mit dem Menschen sieht er natürlich als das entscheidende Element. Und letztlich zog Oberst Vogler, beruflich Landwirt und Betriebsökonom, die aktuelle Kriegslage in seine Überlegungen mit ein.