Pro: «Tierfolterung im Namen der Wissenschaft»
«Erst durch ein Verbot aller Tierversuche wird der Weg zu sinnvollen und humanen Forschungsmethoden erzwungen. Tierversuche sind nicht nur nicht notwendig, sondern schädlich. Wir müssen nicht auf sie verzichten, sondern uns von ihnen befreien! Es geht primär um einen Verfassungsartikel, aber eigentlich um rund hundert Millionen empfindsame Tiere, die in den letzten Jahrzehnten allein in der Schweiz verseucht, verkrebst, verätzt, zerstückelt, vergiftet, elektrogeschockt und somit zu Tode gefoltert wurden.
In früheren Abstimmungen wurde einfach behauptet, dass der medizinische Fortschritt leide ohne Tierversuche. Heute wissen wir, dass es sich um unbelegte Behauptungen von Forschenden handelt, die nur Tierversuche anwenden, aber deren Qualität sie als Forschungsmethode nicht beurteilen können. Wir Tierversuchsgegner und Experten haben rund 100 Arbeiten von Metaforschenden gelesen und mit Quellenangaben gesammelt. Sie beweisen, dass Tierversuche unsicher, ungenau, und oft überhaupt nicht unerlässlich und meist schlecht übertragbar auf Menschen sind. Erst durch ein Verbot aller Tierversuche wird ein immenses und grauenhaftes Tierleid beendet, und der Weg wird frei gemacht zu sinnvollen und humanen wissenschaftlichen Forschungsmethoden. Deshalb bitte am 13. Februar ein deutliches Ja für ein totales Tierversuchsverbot!»
Edith Zellweger, Präsidentin Zellweger Animal Foundation (ZAF), Salez
Contra: «Nein zum extremen Verbot»
«Wer möchte nicht, dass Tiere ein würdiges Leben führen können? Leider ist die Initiative mit dem Titel Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot ein Wolf im Schafspelz, denn eine Annahme hätte fatale Konsequenzen für Mensch und Tier.
So würde sich die Schweiz den Zugang zu vielen neuen Medikamenten und Impfstoffen verbieten und zudem die einheimische Entwicklung und Forschung massiv schwächen. Selbst wenn eine Krankheit mit einer medizinischen Neuentwicklung behandelt werden könnte, für die Tierversuche nötig waren, wäre deren Zulassung nach einer Annahme der Initiative strikt verboten. Die Initianten nehmen damit scheinbar in Kauf, dass Menschenleben für ein starres Verbot geopfert werden.
Richtig absurd wird es jedoch bei der medizinischen Behandlung von Tieren. Die Initiative macht nämlich keinen Unterschied zwischen der allgemeinen Gesundheitsversorgung und der Tiermedizin. Dies würde dazu führen, dass selbst neue Therapien für die Behandlung von Haus- und Nutztieren nicht mehr vorher an diesen getestet werden dürfen. Auch unsere Vierbeiner müssten also künftig auf eine sichere medizinische Versorgung verzichten.
Die extreme Initiative gefährdet die Gesundheit von Mensch und Tier. Stimmen daher auch Sie am 13. Februar Nein zum Verbot von Tierversuchen!»
Sascha Schmid, SVP-Kantonsrat, Buchs