Da wir täglich mit der grossen Not der ukrainischen Bevölkerung konfrontiert werden, hat sich das Fabriggli spontan entschieden, dieser Not mit seinen Möglichkeiten etwas Linderung zu verschaffen.
Nach einer Anfrage des Diogenes-Theaters, Altstätten, das die beiden Künstlerinnen aufs Wärmste empfohlen hat, konnte das Fabriggli der Pianistin Laura Marti und der Sängerin Natalia Lebedeva aus der Ukraine die Bühne zur Verfügung stellen. Trotz der Kurzfristigkeit fanden sich etwa 60 Personen zu diesem Abendanlass ein. Darunter auch Flüchtlingsfrauen mit ihren Kindern.
Selbstkomponiertes und ukrainische Volkslieder
Was das Publikum zu hören bekam, übertraf alle Erwartungen. Die beiden Frauen überzeugten mit ihren Liedern, die zum grossen Teil selbst komponiert und getextet sind. Lebedeva konnte mit ihrer Mutter nach Berlin fliehen, während sie den Rest der Familie zurücklassen musste. Auch Marti gelang die Flucht in den Westen.
Mit Feingefühl und der nötigen Sensibilität nahm die Sängerin zwischen den Liedern die Anwesenden mitten in die unmenschliche Situation hinein. Sie vermochte auch einen Bogen nach Russland zu spannen, wo viele ihrer Freunde wohnen, mit denen sie in regelmässigem Austausch steht. So wurde das Publikum unweigerlich in diesen grässlichen Krieg hineingenommen. Es erfuhr aus erster Hand, was die Menschen in der Ukraine für einen hohen Preis zahlen, um ihre Freiheit und demokratischen Werte zu verteidigen.
Als gegen Schluss des Abends ukrainische Volkslieder und die Nationalhymne den Saal erfüllten, blieb kein Auge trocken.
Spenden gehen an den Verein Humanitäre Nothilfe
Die Spenden des Abends gingen vollumfänglich an den Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine in Sevelen. Dessen Gründer, Hans Oppliger, gab zu Beginn des Abends Einblick in die aktuelle Tätigkeit des Vereins.
So werden zurzeit vorwiegend medizinische Hilfsmittel, Schmerzmittel, blutstillende Medikamente, Verbandsmaterialien und dergleichen in der Ukraine benötigt. Lebensmittel für die Notleidenden werden neu in Polen eingekauft. Das ist billiger und die Transportwege sind kürzer. Zudem kann der Verein auf langjährige Bekanntschaften, die diverse Mitarbeiter des Vereins seit Jahren in der Ukraine haben, zurückgreifen. Das erleichtert den siche-ren Transport in die Konfliktgebiete.
Rund 5000 Franken gesammelt
So war zu erfahren, dass verschiedene Pastoren und Kirchen diese Transporte koordinieren und ausführen. Des Weiteren werden auch Güter via Moldawien in die Ukraine gebracht, wo seit 20 Jahren ein lokaler Werdenberger Verein tätig ist.
Zurzeit helfen dem Verein für die Ukraine-Hilfe die Geldspenden am besten, um der Not schnell und effizient Abhilfe zu leisten. Durch dieses Benefizkonzert konnte dank des grosszügigen Publikums 5028 Franken an den Seveler Verein überwiesen werden.
Zudem kam der Lions Club mit 1000 Franken für die Unterkunft und die Reisespesen der beiden Frauen auf, die zurzeit in Europa für Konzertauftritte unterwegs sind. Sie wohnen auf unbestimmte Zeit in Berlin. Sie verzichteten auf eine Gage und waren überglücklich, dass sie mit ihrer Musik ihr Land unterstützen konnten.