Im Artikel vom W&O vom Samstag stimmt der Buchser Stadtrat die Bevölkerung aufs Budget 2025 ein. Es gibt ein kleines Defizit, die Aufgaben wachsen, der hohe Steuerfuss kann aber glücklicherweise bei 118 Prozent gehalten werden. Vom Sparen lese ich im Artikel kein einziges Wort, dafür sollen «Kosten umsichtig budgetiert» werden.
Wäre es nicht auch mal angezeigt, Kosten zu hinterfragen? Das kommunikative Ziel der stadträtlichen Informationen ist glasklar: Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es so fast nicht mehr weitergeht. Das Rathaus lottert offensichtlich an allen Ecken und Enden, der wachsenden (!) Verwaltung kann eine solche Arbeitsumgebung wohl nicht mehr lange zugemutet werden.
Eigentlich müssen wir uns auf ein neues Rathaus, ja auf ein der Stadt Buchs angemessenes Stadthaus gefasst machen. Und sonst? Ja dann müssen wir mit «Einbussen in der Qualität der Leistungen» rechnen. Natürlich wird dazu eine «Studie mit Grobkostenentwicklung» geplant, die sicher nicht ganz billig sein wird. Im Klartext heisst das: Eigentlich braucht es mehr Geld und Steuersenkungen sind in weiter Ferne.
Vielleicht macht es Sinn, dem alten und den neuen Stadtrat einige Dinge klar zu machen: Wir Bürgerinnen und Bürger sind nicht für die offensichtlich automatisch wachsende Verwaltung da, sondern es sollte sich grundsätzlich umgekehrt verhalten: Unsere Angestellten im Rathaus sind für uns da. Bezahlbarer und vernünftig geplanter Schulraum kommt lange vor einem neuen oder total renovierten Stadthaus. Über ein neues Rathaus können wir uns frühestens dann unterhalten, wenn Sparanstrengungen sichtbar werden und wenn der Steuerfuss deutlich und kontinuierlich sinkt.
Markus Kobelt, Burgerauerstrasse 25, 9470 Buchs