Vor einem Jahr lautete die Schlagzeile auf der Frontseite des W&O zum Rückblick auf die regionale Arbeitsmarktentwicklung: «Markant mehr Arbeitslose». «Corona prägt den RAV-Alltag», hiess es damals auf der Seite 3. Corona hat auch 2021 den Alltag im Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) Sargans, das für das Werdenberg und das Sarganserland zuständig ist, geprägt. Allerdings war diese Prägung nicht mehr gar so negativ wie im ersten Jahr der Pandemie.
Ende Dezember gab es im Wahlkreis Werdenberg 478 Arbeitslose, das entspricht einem Rückgang von 18,8 Prozent innerhalb eines Jahres (vgl. Tabelle ). Im Toggenburg betrug der Rückgang der Arbeitslosenzahl 22 Prozent, im Sarganserland 28,8 Prozent. Letzterer lag sogar noch über dem kantonalen Wert (-25,5 Prozent).
Die Quote der Arbeitslosen (Mittelwert von 2021) reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreswert im Werdenberg von 2,3 auf 2,1 Prozent, im Sarganserland von 1,9 auf 1,7 Prozent und im Toggenburg von 1,8 auf 1,6 Prozent.
Ein Fünftel weniger Stellensuchende beim RAV Sargans
Ähnlich präsentiert sich die Entwicklung bei den Stellensuchendenzahlen. Waren im Dezember 2020 noch 1858 beim RAV Sargans gemeldet, so waren es ein Jahr später noch 1472 (-20,8 Prozent). Die Stellensuchendenzahlen der Wahlkreise Werdenberg (-17,6 Prozent), Toggenburger (-17,5 Prozent) und Sarganserland (-24,6 Prozent) sanken weniger stark als der kantonale Mittelwert (-28,4 Prozent). Die Quote der Stellensuchenden reduzierte sich um jeweils 0,1 Prozentpunkt auf 3,9 Prozent (Werdenberg), 3,0 Prozent (Sarganserland) und 3,0 Prozent (Toggenburg). Urs Greuter, der Leiter des RAV Sargans, sagt:Unsere Hauptaufgabe ist die schnelle und nachhaltige Integration der Stellensuchenden in den Arbeitsmarkt.
Wirtschaft erholt sich, RAV leisten gute Arbeit
Dass die Arbeitslosen- und Stellensuchendenzahlen im vergangenen Jahr – nach zwischenzeitlichen Anstiegen in den Monaten Januar und Februar – eine Talfahrt antraten, hat wohl mehrere Gründe: Einerseits haben sich weite Teile der Wirtschaft (national und regional) vom Pandemieschock erholt. Andererseits haben die RAV-Teams im Kanton gute und erfolgreiche Arbeit geleistet. Entspannter als noch Anfang 2021 blickt Urs Greuter auf das vergangene Jahr in «seinem» RAV zurück. Im Verlauf des Jahres 2020 musste sein Team ausgebaut werden. Es war extrem gefordert, galt es doch, markant mehr Stellensuchende als zuvor wieder möglichst bald und nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. RAV-Leiter Urs Greuter freut sich darum, nun feststellen zu dürfen:Unser Betrieb läuft wieder in allen Bereichen im grünen Bereich.Die Personalressourcen, die das RAV benötige, seien nun vorhanden und alle Mitarbeitenden seien gut eingearbeitet und optimal qualifiziert, erklärt Greuter. Dass der Rückblick auf 2021 viel entspannter ausfällt, ist der Wirtschaft geschuldet. Sie hat im zweiten Pandemiejahr wieder deutlich Fahrt aufgenommen. Greuter stellt fest:
Der Arbeitsmarkt hat sich 2021 überraschend gut erholt.