Rietli-Aufwertung geht in Schlussphase | W&O

Buchs 05.08.2023

Rietli-Aufwertung geht in Schlussphase

Im Rahmen des Aufwertungsprojekts Rietli in Buchs sollen ab Herbst die Wasserflächen erweitert werden.

Von PD
aktualisiert am 05.08.2023
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Die Wasserflächen im Rietli sind ein Besuchsmagnet für die Naherholung. Vor allem der Zugang zur Quelle ist für Kinder und durstige Vierbeiner sehr attraktiv.

Aufbauend auf dem Erfolg des Aufwertungsprojekts sollen die Wasserflächen in einer weiteren Etappe erweitert werden. Hier steht der Naturschutzaspekt stärker im Zentrum.

Es entsteht ein erweiterter Lebensraumkomplex

Nach einem etwas aufwendigeren Bewilligungsverfahren kann nun die letzte Etappe im Aufwertungsprojekt Rietli realisiert werden. Sollte der Spätsommer trockenes Wetter bringen, kann im Oktober mit dem Bau einer Vergrösserung der bestehenden Wasserflächen begonnen werden.

Im südlich gelegenen, bereits heute vernässten Teil, werden rund 2600 m3 Oberboden abhumusiert. Dieser wird zur Humusanreicherung auf die umliegenden landwirtschaftlichen Flächen ausgeführt.

Dadurch bilden sich Feuchtflächen, deren temporäre Vernässung von den Niederschlägen abhängt. Damit entsteht ein erweiterter Lebensraumkomplex – in seiner Grösse eine Besonderheit in der ansonsten weitgehend intensiv genutzten Rheintalebene.

Wasserflächen im Rietli werden von der Tierwelt gut angenommen.
Wasserflächen im Rietli werden von der Tierwelt gut angenommen.
PD

Die Realisierung der dritten Etappe erfordert nochmals einen grossen Eingriff. Die Erfahrung aus der vorigen Etappe hat aber gezeigt, dass sich innerhalb eines Jahres eine Landschaft entwickelt hat, die in der Wahrnehmung immer schon so da war. Wesentliche Voraussetzung hierfür ist eine Orientierung an der ursprünglichen Riedlandschaft mit den Streuwiesen und Wasserflächen.

Bedrohte Tierarten zeigen sich im Rietli

Die Wasserflächen haben sich zu einem attraktiven Amphibienstandort entwickelt. Erdkröten und Grasfrösche dominieren im Frühling mit mehreren Hundert Individuen. Vereinzelt sind Bergmolch und Gelbbauchunken vorhanden.

Schwalben und Libellen jagen in wildem Flug über den Wasserflächen nach Insekten, das Stockentenweibchen präsentiert stolz seine Jungen.

Im Uferbereich haben sich seltene Pflanzenarten angesiedelt, die auf offene Flächen angewiesen sind. Als wertvoll haben sich insbesondere die Pionierflächen im Flachwasser und am Ufer erwiesen.

Auch Erdkröten fühlen sich im Rietli heimisch.
Auch Erdkröten fühlen sich im Rietli heimisch.
PD

Einzelne Amphibien-, Vogel- und Insektenarten, die auf der Liste der bedrohten Tierarten stehen, sind im Rietli bereits beheimatet oder nutzen diesen Raum.

Förderung durch öffentliche Hand und Stiftungen

Das Bundesamt für Umwelt schreibt:

Die Resultate zeigen, dass die bisherigen Bemühungen nicht ausreichen, um die Artenvielfalt in der Schweiz langfristig zu erhalten. Ein Aussterben auf lokalem, regionalem und nationalem Niveau findet statt. Die Forderung der Bundesverfassung, Tier- und Pflanzenarten vor der Ausrottung zu bewahren, ist nicht erfüllt.

Durch die Sensibilisierung dieses Diversitätsverlustes wird die Realisierung dieses Projektes von der öffentlichen Hand und verschiedenen Stiftungen gefördert und getragen.

Nicht zuletzt auch von der hohen Akzeptanz der lokalen Bevölkerung, die ihrerseits Sorge zu ihrem Naherholungsgebiet trägt und die Entsorgung von Liegengelassenem nicht den Werkhofmitarbeitern überlässt.