Seit November 2009 formieren sich die Liechtensteiner und Werdenberger Gemeinden sowie Sargans zusammen mit dem Kanton St. Gallen und dem Land Liechtenstein als Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein. Mit Agglomerationsprogrammen wird eine koordinierte Planung von Verkehr, Siedlung und Landschaft im funktionalen urbanen Raum angestrebt. Gemeinsam entwickelten sie Eingaben zur 2. und 3. Programmgeneration; aktuell in Erarbeitung befindet sich das Programm der 5. Generation.
Warum Agglomerationsprogramme?
Die Schweizer Agglomerationsprogramme sind ein wichtiger Pfeiler der Agglomerationspolitik des Bundes und der nachhaltigen Raumentwicklung der Schweiz. Die Programme sind Voraussetzung, um beim Bund einen Antrag um Mitfinanzierung der Verkehrsinfrastrukturen zu stellen. Mit Agglomerationsprogrammen wird eine koordinierte Planung von Verkehr, Siedlung und Landschaft im urbanen Raum angestrebt. Sie werden folglich in enger Zusammenarbeit zwischen Kantonen, Städten, Gemeinden und Regionen sowie angrenzenden Ländern erarbeitet und alle vier Jahre angepasst.
Daniel Gut führt den Verein seit der Gründung
Daniel Gut, Stadtpräsident Buchs, führte den Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein seit der Gründung. Unter seiner Leitung wurden zwei Programme beim Bund eingereicht.
Ende 2021 startete die Erarbeitung eines Programms der 5. Generation. 2022 wurde hierbei gemeinsam ein neues Gesamtverkehrskonzept zwischen Feldkirch und Sargans entwickelt sowie am Ziel- und Strukturbild der Agglomeration gearbeitet. Nebst den Schlüsselmassnahmen «Rheinübergänge zwischen Sevelen/Vaduz und Salez/Ruggell» interessieren die ÖV- und Velo-Optimierung sowie Vernetzung beidseits des Rheins.
Unter der Leitung von Daniel Gut wurden über 40 Massnahmen realisiert, Als Leuchtturmprojekt gilt zum Beispiel der neue Bushof in Buchs.
Grosses Engagement und viel Herzblut
Im Rahmen der Vereinsversammlung an der Ostschweizer Fachhochschule in Buchs würdigten Manfred Bischof, Vorstandsmitglied und Bürgermeister Vaduz, sowie Stephan Banzer, Vizepräsident und Leiter ad interim Amt für Hochbau und Raumplanung Liechtenstein, das umsichtige Wirken von Daniel Gut für den Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein.
Daniel Gut habe dem Verein «ein Gesicht» gegeben und die Anliegen gegen aussen vertreten. Er habe die Entwicklungen im funktionalen Raum massgeblich mitgeprägt und mit seiner fachlichen Affinität, seiner Weitsicht sowie seinem diplomatischen Geschick dafür gesorgt, die Programme voranzutreiben sowie die beiden Seiten des Rheins als «Brückenbauer» erfolgreich einzubeziehen.
Ebenso habe sich Gut bei den Bundesstellen dafür eingesetzt, der Grenzsituation der Region stärker gerecht zu werden. Der Raum ist geprägt von einer traditionell engen, fruchtbaren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Wirtschaft, Kultur und Politik. Eine Besonderheit jedoch ist, dass sich die Arbeitsplatz-Schwerpunkte zu einem grossen Teil ausserhalb des Agglomerationszentrums befinden und von vielen Auspendler-Beziehungen bestimmt werden. Die Verkehrsbelastung ist somit vor allem auf die grenzüberschreitenden Pendlerströme zurückzuführen.
6,5 Millionen Franken Bundesmittel in die Agglomeration
Unter der Leitung von Daniel Gut wurden über 40 Massnahmen realisiert, wobei mehr als 6,5 Millionen Franken Bundesmittel in die Agglomeration flossen. Als Leuchtturmprojekte gelten der Bushof Buchs von 2018 sowie die 2019 eröffnete Brücke Räfis/Vaduz für den Fuss- und Veloverkehr.
Die 2019 eröffnete Brücke Räfis/Vaduz für den Fuss- und Veloverkehr.
Als neuer Präsident des Vereins Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein ab März 2023 wurde Rolf Pfeiffer, designierter Stadtpräsident Buchs, gewählt.
Nachbarschaftlicher Austausch
Im zweiten Teil begrüssten die Mitglieder eine Delegation der Agglomeration Rheintal. Reto Friedauer, der Präsident und Gemeindepräsident von St. Margrethen, stellte Organisation und Stand der Arbeiten der räumlich anschliessenden, ebenso binationalen Agglomeration mit Schweizer und österreichischer Trägerschaft vor.
Der erste Informationsaustausch endete mit dem Commitment, im verstärkten Austausch zu verbleiben und sich auf fachlicher Ebene mit Chancen und Zusammenarbeitsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, heisst es in der Mitteilung weiter.