Die St.Galler Spitäler stecken finanziell tief im Loch. Die Ende März vorgelegten Zahlen sprachen, bekräftigt durch die Effekte der Pandemie, eine eindeutige Sprache: Der Verlust im Jahr 2021 ist fast 30 Millionen grösser als budgetiert. Zusätzlich beunruhigend: In den nächsten Jahren dürften die Spitäler nicht aus den roten Zahlen finden. Die Spitalverbunde seien deshalb auf zusätzliches Eigenkapital angewiesen, schreibt der Kanton in einer Mitteilung – in Aussicht gestellt wird eine gewaltige Kapitalerhöhung von rund 163 Millionen Franken.
Aufgrund der neuen Strategie soll das ursprüngliche Bauprojekt am Standort Grabs erweitert werden. In Aussicht gestellt wird eine Aufstockung, um die Kapazitäten um rund 50 Betten zu erweitern. Für die Planung, Anpassung und Fertigstellung wird neu mit Kosten von rund 216 Millionen Franken anstatt bisher 159 Millionen Franken gerechnet. Ausserdem sollen ein provisorisches Rochadegebäude für 14 Millionen Franken und ein neues Gebäude für die Onkologie, Gefässheilkunde und Radiologie für 33 Millionen Franken realisiert werden.
Entscheid des St.Galler Kantonsrates gefragt
Mit der Kapitalerhöhung will der Kanton St.Gallen ab 2026 für die vier Spitalverbunde eine durchschnittliche Eigenkapitalquote von 23 Prozent erreichen. Bislang sehen die Zahlen der Spitäler gemäss Angaben des Kantons düster aus: Das Eigenkapital der Spitalregion Fürstenland Toggenburg war bereits Ende 2021 negativ. Das Eigenkapital des Spitals Linth wird ohne Kapitalerhöhung 2023 aufgebraucht sein und das Eigenkapital der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland 2025. Die Kapitalerhöhung solle in erster Linie über die Umwandlung von Kontokorrentdarlehen oder Betriebsdarlehen in Eigenkapital erfolgen. Ergänzend werden gemäss der Mitteilung auch Baudarlehen in Eigenkapital umgewandelt. Die Erhöhung des Eigenkapitals über die Umwandlung von Kontokorrentdarlehen oder Betriebsdarlehen stellt eine neue Ausgabe dar und unterstehe, je nach Höhe, dem fakultativen oder obligatorischen Finanzreferendum. Abschliessend beschlossen werden kann die Umwandlung von Baudarlehen in Eigenkapital vom St.Galler Kantonsrat.Kapitalerhöhung
- Kantonsspital St.Gallen: 28,5 Mio. Franken
- Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland: 64,5 Mio. Franken
- Spital Linth: 39,2 Mio. Franken
- Spitalregion Fürstenland Toggenburg: 30,7 Mio. Franken