SAC auf Tour – nicht auf einen Berg, sondern ins Berginnere | W&O

Region 10.05.2023

SAC auf Tour – nicht auf einen Berg, sondern ins Berginnere

Der SAC Piz Sol hat seinen Mitgliedern und der Öffentlichkeit erneut den Besuch eines Berginnern ermöglicht.

Von PD
aktualisiert am 10.05.2023
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Im November weilte der SAC Piz Sol im Hagerbach bei Flums, diesmal ging es ins glanerische Kleintal nach Engi. Dort befindet sich nach 130 Höhenmeter Aufstieg der Landesplattenberg. Dank einer 1994 gegründeten Stiftung darf man hier das Schieferbergwerk, ein kulturhistorisches Denkmal von nationaler Bedeutung, mit ei­nem Führer besuchen.

Faszinierende Welt eines ehemaligen Bergwerks

Auf Dunkelheit und Kälte (etwa 7 bis 9 Grad) waren die Teil­nehmerinnen und Teilnehmer vorbereitet, nicht aber auf das Ausmass und die faszinieren­-de Welt des ehemaligen Bergwerks. Wunderschön beleuchtete Kreuzgänge, Spitzbögen und Kathedralen aus schwarzem Schiefer sowie ein fantastisches Licht- und Schattenspiel liessen den Besuch zu einem einmaligen Erlebnis werden.

Dank der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen wie Geländer, Treppen, Steinschlagnetze sowie einem Lift fühlten sich die mit Helm ausgerüsteten Besucherinnen und Besucher sicher. Der Rundgang durch das Stollensystem führt auch zu einem Konzertsaal mit hervorragender Akustik, zu den Schatzkästen mit den Fossilien und zu einem Platz, wo man die alten Werkzeuge zur Bearbeitung des Schiefers in die Hand nehmen konnte.

Transportgeräte für die Schieferplatten.
Transportgeräte für die Schieferplatten.

Durch die Führung von Hansjürg Streiff erhielt man ein lebendiges Bild über den Alltag und Arbeitsweg der Schieferarbeiter. Die unzähligen Spuren im Fels, das Gewicht der Steine und das einfache Werkzeug
wie Hauer, Bohrmeissel und Sägen liessen auf Schwerstarbeit im 17.  Jahrhundert schliessen. Selbst die Kinder mussten damals Hand anlegen, gab es doch noch keine Schulpflicht. Oft starben die Arbeiter im frühen Alter an einer Staublunge.

1961 stillgelegt

Das Schieferbergwerk wurde aus arbeitstechnischen und hygienischen Gründen 1961 stillgelegt.
Interessante Informationen von Fachleuten

Dank der Begleitung der bei­-den Geologen Dr. Tobias Ibele und Prof. Josef Mullis sowie zweier Geopark-Guides bekamen die Teilnehmenden der SAC-Tour sowohl im Berginnern als auch auf der Wanderung nach Schwanden sehr viele interessante Informationen über die Gesteinsbildung – Entstehung des Schiefers, des roten und grünen Verrucanos – und natürlich über die Glarner Hauptüberschiebung. Letztere konnte man bei der Lochsiten in aller nächster Nähe betrachten und erspüren.