Sanierung erst in den Startlöchern: Eine Drohne kam für erste Vermessungen zum Einsatz | W&O

18.02.2023

Sanierung erst in den Startlöchern: Eine Drohne kam für erste Vermessungen zum Einsatz

Drohnen gehören heute zum Sortiment eines Geomatiktechnikers. Klassische Messgeräte lösen sie aber nicht ab.

Von lukas.hohmeister
aktualisiert am 28.02.2023
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Derzeit steht das Strasseninspektorat Buchs am Startpunkt eines Sanierungsprojekts, ein etwa zweieinhalb Kilometer langer Abschnitt der Kantonsstrassen durch Sax (Kasten). Vor wenigen Jahren hätte man zu diesem Zeitpunkt zur Erstellung von Plänen mehrere Angestellte mit Tachymeter (Messgerät auf einem Dreibein) ausgerüstet am Strassenrand gesehen. Mittlerweile wurden die Vermessungsspezialisten und ihre Messgeräte von Drohnen abgelöst. Drohnen sind laut Adrian Keller, Geomatiktechniker bei der Vermessungsfirma Vermflex, ökologischer, günstiger und vor allem effizienter wie «klassische» Messmethoden. Vor Kurzem hat er im Auftrag des Strasseninspektorats mit seiner Drohne ein zirka zweieinhalb Kilometer langer Abschnitt auf der Kantonsstrasse von Frümsen bis Sax vermessen.

Ähnlich wie Google Maps, nur präziser und aktueller

Eine Drohne eignet sich laut Adrian Keller unter anderem für Vermessungen von grossflächigen Gebieten oder längeren Abschnitten wie Wiesen, Überbauungen oder Strassen. Dazu schiesst die auf der Unterseite befestigte Kamera, auf ihrer vorprogrammierten Flugroute, automatisch Bilder. Für den rund zweieinhalb Kilometer langen Abschnitt in Sax waren es genau 1785 Stück. Da sich die Bildinhalte überlappen, kann ein Computer anschliessend mit einem Algorithmus ein sogenanntes Orthofoto erstellen, welches Adrian Keller mit dem Bild der Karte von Google Maps vergleicht.
Nur hat das Orthofoto eine viel höhere Auflösung und ist zudem tagesaktuell.
Dazu kommt, dass ein Computer mit den Luftaufnahmen und dem GPS, welches zusätzlich auf der Drohne befestigt ist, einen Höhenkurvenplan errechnen kann. «Verwendung finden diese Daten danach bei der Zustandsaufnahme der Strasse und als Planungsgrundlage für Bauprojekte», erläutert Keller. Im Vergleich zu früher spare man so mit der Drohne eine Menge Zeit und Ressourcen. Adrian Keller erklärt:
Vor ein paar wenigen Jahren mussten drei Arbeitskräfte à zwei Wochen lang messen.
Bis zum fertigen Plan sind es heute für ihn alleine etwa drei Arbeitstage.
 Auf ihrer vordefinierten Flugroute knippst die Drohne unzählige Bilder. Diese werden anschliessend zur Erstellung von Planungsunterlagen gebraucht.
Auf ihrer vordefinierten Flugroute knippst die Drohne unzählige Bilder. Diese werden anschliessend zur Erstellung von Planungsunterlagen gebraucht.
Bild: Lukas Hohmeister
Dank ihrer Effizienz und der vergleichbar leichten Handhabung werden Drohnen derweil ebenfalls für Inspektionen von Brücken und Hochspannungsleitungen oder von Kanälen genutzt. «Vor wenigen Jahren stand dafür teils ein teuerer Helikopter im Einsatz». Im Vergleich zum Tachymeter, welches laut ihm, zirka 50000 Franken kostet, ist der Preis der 8000 Franken teuren Drohen ebenfalls günstig. Darum ist für ihn klar:
Drohnen sind ökologischer, einfach und günstiger.

Die Drohne bringt nicht nur Vorteile mit sich

Trotz allen aufgezählten Vorteilen räumt der Geomatiktechniker klare Nachteile des Geräts ein. Die Resultate einer Drohnenvermessung sind weniger genau wie die der «klassischen» Arbeitsgeräte. Je nach Präzisionsbedarf kommen so Tachymeter und Nivellement bei «Millimeterarbeiten» trotz der Drohne oft zum Einsatz. Ausserdem hängt das Resultat des Fluggeräts stark von der Witterung ab. Keller erklärt: «Für ein möglichst gutes Resultat muss der Bildkontrast hoch und die Strassen wegen dunklen Flecken bei Nässe somit trocken sein.» Im Idealfall muss, aufgrund von Schatten, die Sonne möglichst hoch stehen. Vollständig ersetzen kann eine Drohne die anderen Messgeräte also nicht. Sanierung der Kantonsstrasse ist erst in den Startlöchern Laut dem Strasseninspektor Urs Kurath befindet sich die Sanierung des zirka zweieinhalb Kilometer langen Kantonsstrassenabschnitts von Frümsen bis Sax in der Startphase der Projektierung. Abhängig vom Allgemeinzustand von Fahrbahn- und Gehwegbelag, Randabschlüsse und allfällige Arbeiten an Werkleitungen wird der Strassenabschnitt erneuert. Der Strassenverlauf werde wie er jetzt besteht grundsätzlich beibehalten, wobei allfällig kleinerer Korrekturen, beispielsweise bei Bushaltestellen und Fussgängerquerungen, geprüft werden. Da das Projekt erst gestartet ist, ist Umfang und  Abschluss der Arbeit nicht fixiert. Das Inspektorat rechnet aber mit dem Start der ersten Arbeiten im diesem Jahr. Je nach Umfang können diese bis 2024 oder 2025 andauern.