Neue Wasseraufbereitung, mehr Garderobenraum, mehr Toiletten, davon eine von aussen ganzjährig zugänglich, neu ein Sanitäts- und ein Bademeisterraum, grosse Küche / Kiosk sowie eine vergrösserte Wasserfläche für Nichtschwimmer und Schwimmer. Einer stark wachsenden Bevölkerung muss Rechnung getragen werden.
Keine leichte Aufgabe für die vom Gemeinderat dominierte 16-köpfige Badekommission, welche wichtige Vorgaben und beschränkte Platzverhältnisse ja nicht ändern konnte. Der Gemeinderat hatte es unterlassen, vor Projektbeginn zu klären, ob vom anliegenden Gemeindegebiet ein Teil zur Erweiterung des Freibades genutzt werden könnte. Folge: Im Projekt ist der Schwimmbereich für junge, ältere und sportliche Schwimmer noch immer zu klein, die Liegewiese zu knapp. Das Kinderplanschbecken mit Elternbereich wird mangels natürlicher Beschattungsmöglichkeit der sengenden Sonne ausgesetzt, keine Spielgeräte für Kinder, keine Rutsche ins Wasser.
Auch keine Gebäudevordächer wie heute, die Schutz vor Hitze, Sonne, kurzen Regengüssen und Gewittern bieten. Dafür – so aus dem Informationsblatt der Gemeinde entnommen – hohe Investitionen für den «Mittelpunkt der Badeanlage»: Küche mit ungekühltem und gekühltem Vorratsraum, Kiosk, grosszügige Sonnenterrasse, überdachter Sitzplatz. Geht es um ein Schwimmbad oder ein von der Gemeinde subventioniertes Gartenrestaurant mit sozialem Touch? Geht es um ein familienfreundliches Schwimmbad oder um subventionierte Volksverpflegung mit angehängtem Schwimmbad?
Im Auftrag der Gemeinde werden Angestellte Küche und Kiosk führen und abrechnen, das heisst, sie werden Essen, Getränke, Alkohol, Süssigkeiten und Sitzplätze sehr preisgünstig anbieten. Andere Restaurants können da nur staunen. Selbst das siebenfach mehr besuchte Schwimmbad Buchs offeriert keine Küche mit Vollverpflegung. Ich habe mir eine Sanierung / Neubau unserer Badi für sieben bis acht Millionen Franken anders vorgestellt, familien- und sportfreundlicher.
Später, nach Umzonung und Einbezug von anliegendem «Übrigem Gemeindegebiet», sollen mehr Liegeplätze, Kinderspielgeräte (fehlen im Projekt völlig), Breitwellenrutschbahn aus Edelstahl oder andere Attraktionen zur Verfügung gestellt werden, das heisst: nochmals Bauen, nochmals Land aufschütten, Umgebung entwässern, nochmals Wasserleitungen legen, massiv weitere Ausgaben!
Kurz auf den Punkt gebracht: Das vorliegende Projekt ist ein Flickwerk, eine Zwängerei und geht von falscher Zielsetzung und zu wenig Platz für die gestellten Anforderungen aus. Wäre es nicht sinnvoller, die laufende Gesamtzonenplanung abzuwarten und das Projekt gleich umfassend aufzugleisen?
Franz Bruhin, ehemaliger Bademeister, Stüdli 4, 9465 Salez