Schlussgang dauerte sechseinhalb Minuten - Gapany gewinnt Gonzenschwinget | W&O

09.05.2022

Schlussgang dauerte sechseinhalb Minuten - Gapany gewinnt Gonzenschwinget

Freiburger Sieg am Gonzenschwinget in Trübbach – der Wartauer Kjetil Fausch sichert sich eine Auszeichnung.

Von Reto Voneschen
aktualisiert am 28.02.2023
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Die Nacht in Trübbach war schon angebrochen, als Benjamin Gapany (Schwingklub La Gruyère) und Marco Oettli (Schwingklub Ottenberg) im gleissenden Scheinwerferlicht am Samstag vor rund 500 Zuschauern zum Schlussgang antraten. Ein Abendschwinget, eine ungewohnte Angelegenheit. Gapany und Oettli liessen sich dadurch nicht ablenken. Der Thurgauer Teilverbandskranzer Oettli wehrte die ersten Angriffe des Freiburger Eidgenossen gekonnt ab. Fortan suchten beide immer wieder die Entscheidung, doch es dauerte lange sechseinhalb Minuten, bis Gapany seinen Kontrahenten mit Kurz ins Sägemehl legte. Für den Südwestschweizer Gast der erste Sieg beim Gonzenschwinget, für Oettli die zweite Schlussgangniederlage in Trübbach in Folge.

Der Kurzarbeiter aus dem Kanton Freiburg

Benjamin Gapany wurde im Verlauf des Abends seiner Favoritenrolle gerecht. Vier Siege und ein Gestellter zierten sein Notenblatt vor dem Schlussgang. Mehr als einmal legte der Freiburger Modellathlet seine Gegner mit einem blitzartigen «Knietätsch» schon nach wenigen Sekunden ins Sägemehl. Das fachkundige Publikum nickte anerkennend. Nur der Bündner Teilverbandskranzer Sandro Schlegel stellte im zweiten Gang gegen den 27-Jährigen, der in Zug vor drei Jahren den eidgenössischen Kranz gewann. Sein Thurgauer Kontrahent Oettli qualifizierte sich mit einem «Zehni» im fünften Gang gegen Ramon Baumgartner für den Schlussgang. Zuvor hatte er den vierten Gang gegen den Appenzeller Eidgenossen Martin Hersche verloren. Da dieser im fünften Gang nur mit einem 9,75 gegen den Bündner Christian Biäsch gewann, verpasste er die finale Ausmarchung um einen Viertelpunkt. Gemeinsam mit Sandro Schlegel belegte der Appenzeller Konterspezialist Rang zwei. Die beiden erfahrenen Schwinger ersetzten die Toggenburger Werner Schlegel und Damian Ott, welche sich leider für den Gonzenschwinget abgemeldet hatten. Oettli fiel am Ende auf Rang vier zurück. Vor ihn schob sich mit Etienne Ducrest noch ein weiterer Freiburger Gast.

Harziger Start für Marco Good

Als bester Melser Schwinger klassierte sich Teilverbandskranzer Marco Good auf dem sechsten Rang. Der Sarganser startete mit drei gestellten Gängen in den Abendschwinget – der Neo-Teilverbandskranzer bekam mit Silvio Oettli, Lars Rottach und dem stämmigen Ducrest drei happige Brocken vorgesetzt. Mit drei Siegen, darunter im letzten Gang gegen den Teilverbandskranzer Ramon Baumgartner, endete das Gonzenschwinget trotzdem noch erfolgreich für Good. Gleich hinter ihm folgte mit Fabian Bärtsch ein Melser Teamkollege. Nur eine Niederlage – im zweiten Gang gegen Marco Oettli – zierte sein Notenblatt. Daniel Gasenzer triumphiert in seiner Altersklasse Bevor die erwachsenen Schwinger das Sägemehl betraten, zeigtet der Nachwuchs am Rheintal-Oberländer Buebeschwinget sein Können. So erreichte in der Altersklasse der Jahrgänge 2009/2010 Daniel Gasenzer vom Schwingklub Mittelrheintal mit vier Siegen und einem Gestellten den Schlussgang. In diesem setzte sich der Grabserberger gegen This Stocker (Zürichsee Rechtes Ufer) durch. Im Schlussklassement auf Platz zwei folgte der Grabserberger Johannes Eggenberger, ebenfalls Schwingklub Mittelrheintal, der mit einem Gestellten das Buebeschwinget begann und mit fünf Siegen in Folge das Feld von hinten aufrollte. Mit Stefan Tischhauser aus Weite (6.) und Severin Huber aus Alt St. Johann (7.) erreichten zwei weitere lokale Nachwuchskräfte einen Auszeichnungsrang. Auch in den anderen Nachwuchskategorien erreichten junge Schwinger aus dem Werdenberg und Obertoggenburg Auszeichnungsränge: Joel Galbier (Oberschan) wurde Siebter, Lukas Oehler (Oberschan) Zwölfter im Jahrgang 2007/2008. Jan-Nino Huser (Alt St. Johann) klassierte sich als Neunter, Thomas Bollhalder (Unterwasser) als Zwölfter in der Kategorie 2011/12.
 Die Kategoriensieger des Buebeschwinget.
Die Kategoriensieger des Buebeschwinget.
Bild: PD
Gut sah es zwischenzeitlich für Reto Schlegel aus: Nach drei Gängen führte der Flumserberger das Klassement mit der Maximalpunktzahl noch an, ehe er sich im vierten Gang gegen Gapany verletzte und aufgeben musste.

Kjetil Fausch fällt mit zwei Gestellten noch zurück

Lokalmatador Kjetil Fausch beendete den Gonzenschwinget in Trübbach auf Rang zehn. Nach vier Gängen und drei Siegen – im Anschwingen gegen Ducrest, im dritten Gang gegen Manuel Lüthi und im vierten gegen den Teilverbandskranzer Pascal Heierli – war der Wartauer voll auf Kurs. In den beiden letzten Gängen stellte Fausch gegen Lars Rotach und Urs Schäppi und fiel so noch zurück. Ebenfalls auf dem zehnten Rang landeten Roman Plozz und Quirin Albrecht. Zufriedenstellend verlief das Comeback von Edi Bernold. Gut drei Monate nach seinem üblen Unfall beim Untervazer Hallenschwinget kehrte der Stadtner mit drei Siegen, einem Gestellten und zwei Niederlagen zurück. Im Anschwingen setzte er sich beispielsweise gegen Ramon Baumgartner durch. Um 0,25 Punkte verfehlten der Grabserberger Christian Gasenzer und Patrick Stadelmann aus Unterwasser als Elfte die Auszeichnungsränge. Lukas Stadelmann (Unterwasser) musste mit Rang 16 vorliebnehmen.