Kennengelernt haben sich die beiden als Stipendiatin und Stipendiat an der Schlossmediale 2023. Schmidt liess den Wind feinst auf Papier zeichnen, Schröder zeigte eine Klanginstallation mit Druckluft und Hörnern. Sie fanden das Museümli am Fusse des Buchserbergs und waren begeistert von diesem Ort, an dem die Natur auf die Zivilisation trifft.
Die Kraft der Situation ausgenutzt
Das Duo startete völlig offen, lauschte dem Wasser und schwang mit dem Föhn. «Wir sahen schnell, eine schaffende Kraft ist im Raum schon vorhanden. Das andauernde Rauschen des Tobelbachs erklärt uns seine Funktion», so Andreas Schröder in einer Medienmitteilung. Das Museümli sei der Ort, wo die ungestüme Energie gebändigt und nutzbar gemacht werde. Ihn, den mechanisch und technisch affinen Installations- und Klangkünstler, fasziniert unter anderem die Zugkraft.
Gemeinsam loten die beiden das Spannungsverhältnis von Natur und Technik aus, durchdringen es künstlerisch schaffend. «Alles ist hier», meint Christiane Gerda Schmidt, «wir schaffen mit dem vorhandenen Material und den spürbaren Kräften eine neue Situation, verschmelzen das Draussen und Drinnen, bringen es zum Klingen.» Sie, die forschende Zeichnerin, beobachtet und zeichnet ihre Umwelt genau und kreiert mit Vorliebe einen experimentellen Rahmen, in dem Neues entsteht. Dass Christiane Gerda Schmidt und Andreas Schröder sich zusammentun, ist kein Zufall: Beide verbindet ihre gründliche Suche nach dem Prozesshaften, ihre konsequente Auseinandersetzung mit der räumlichen Situation und ihre Vorliebe für natürliche Materialien.
Das unermüdliche Schaffen zweier Menschen
Christiane Gerda Schmidt studierte Visuelle Kommunikation, Malerei und Grafik an der Fachhochschule Dortmund. Heute lebt und arbeitet sie als freie Künstlerin und archäologische Zeichnerin in Köln und Münster. Im Matiö-Raum für Kunst des Bundesverband Bildender Künstler zeigte sie im Jahr 2023 zusammen mit Hiltrud Gauf die zeichnerische Rauminstallation «Massiv». Seit 2009 arbeitet sie regelmässig mit einer deutsch-isländischen Künstlerinnengruppe zusammen. Ihre Arbeiten zeigte sie in Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Grossbritannien, Island und Italien.
Andreas Schröder studierte Grafik, Fotografie und Installationskunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig sowie Religionswissenschaften in Potsdam. Er lebt in Leipzig und arbeitet als multimedialer Künstler, daneben gestaltet er auch Bücher. Bücher standen im Jahr 2016 auch im Zentrum seiner Einzelausstellung «The End of a Golden String» in Jerusalem, wo er im Rahmen einer Künstlerresidenz die konfliktreiche Rolle der Stadt ergründete. Aktuell zeigt er in einer Gruppenausstellung im Kunstmuseum Heidenheim die Klanginstallation «Tellurium». Das Schaffen von Christiane Gerda Schmidt und Andreas Schröder wurde mehrfach und international mit Preisen und Atelierstipendien ausgezeichnet.
Die Bureauvulkanmaschinenfreunde und -freundin freuen sich auf einen lebendigen Ausstellungstag und laden alle herzlich ein. Wie immer, von Punkt 10 Uhr vormittags bis Punkt 18 Uhr abends.