Schwarze Piste mit einem Rad bewältigen: Meisterschaften mit hohem Schwierigkeitsgrad | W&O

Region/Lenzerheide 26.08.2024

Schwarze Piste mit einem Rad bewältigen: Meisterschaften mit hohem Schwierigkeitsgrad

Der Einrad-Verein Ursli organisiert die erste Offene Schweizer Meisterschaft im Einrad-Downhill. Markus Büchel bereitet sich vor.

Von Sonja Sorko
aktualisiert am 26.08.2024
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Die Weltcupstrecke «Straight Line» im Mountainbike-Park der Lenzerheide wird am letzten Septemberwochenende (27. bis 28. September) zum Schauplatz der ersten Offenen Schweizer Meis­-
terschaft im Einrad-Downhill.

Dort fahren die Teilnehmenden auf dem Einrad möglichst schnell über kurvige, steile Wege durch Wald und Wiesen den Berg hinunter. Die Schwierigkeit der Strecke gilt als vergleichbar mit einer schwarzen Piste im Skisport. Steile Streckenabschnitte und natürliche Hindernisse wie Wurzeln oder Steinbrocken sorgen für Spannung und Herausforderung.

Ungewöhnlich anspruchsvolle Strecke

Markus Büchel aus Balzers, Vorstandsmitglied des Vereins Ursli (Unicycle Riders [from] Switzerland [and] Liechtenstein) und Mitorganisator des Rennens, war von der Schwierigkeit der Rennstrecke zunächst überrascht. Den Schwierigkeitsgrad sieht er als positive Herausforderung. Büchel erklärt:

Ich trainiere und möchte selbst teilnehmen, wenn ich nicht als Helfer gebraucht werde.

Bei anderen Rennen, beispielsweise bei der Weltmeisterschaft Unicon, sei ein leichteres Niveau üblich. «Dann ist es vor allem wichtig, dass man schnell treten kann. Das hat für uns mit Bergeinrad nicht viel zu tun», führt er aus.

Die Idee und Auswahl der Rennstrecke kam von Pascal Rohn, der Mitarbeiter bei den Bergbahnen Lenzerheide ist. Für Unterstützung bei der Organi­sation wandte er sich an Ursli, einen der weltweit wenigen Bergeinradvereine.

Stürzen, absteigen und zu Fuss gehen

Büchel sieht es als Teil der Mentalität des Bergeinradsports, sich mit der Zeit an schwierigere Stellen zu wagen. Er meint weiter:

Es ist besonders wichtig, Spass dabei zu haben, Zeit in der Natur zu verbringen und über sich selbst hinauszuwachsen.

Oft braucht es mehrere Versuche, bis er eine heikle Stelle meistern kann. Stürzen, absteigen und zu Fuss gehen ist Teil des Lernprozesses. Danach überlegen sich die Fahrer und Fahrerinnen eine neue Strategie und probieren es nochmals.

«Wirklich alles fahren zu können, ist die grosse Herausforderung. Das ist auch, was Spass macht: etwas Schwieriges zu schaffen», ergänzt er.

Wichtig auf dem Weg zum Downhill-Fahren ist es, dass die Sportler und Sportlerinnen sich abseits von Wettkämpfen langsam an das unebene Gelände herantasten. Eine Teilnahme an der Offenen Schweizer Meisterschaft empfiehlt Büchel daher nur Fortgeschrittenen, die mit diesem Schwierigkeitsgrad bereits vertraut sind.

Einradtraining in Gaflei und Guscha

Markus Büchel ist am liebsten in der Natur und abseits der präparierten Bike-Parks unterwegs. Während er früher in vielen europäischen Ländern war, beispielsweise in Frankreich oder Italien, fährt er nun bevorzugt in Liechtenstein oder der nahen Umgebung.

«Tolle Strecken gibt es etwa in den Gebieten Gaflei, Naafkopf, Platta und Guscha», weiss er. Neue Wege und Gegenden kennenzulernen ist ihm von grosser Bedeutung. «Das Schöne ist schon auch, dass man immer wieder neue Strecken entdeckt, neue Berge, neue Wege, die fahrbar sind», meint er abschliessend.

Zur Autorin:
Sonja Sorko, 23, aus Wien absolviert derzeit die 14. Medienakademie an der Universität Liechtenstein.