Seelsorgerin und Kirchenmusikerin malten «Bilder» in Wort und Musik | W&O

Buchs 31.05.2023

Seelsorgerin und Kirchenmusikerin malten «Bilder» in Wort und Musik

Besondere Pfingstmeditation mit Ulrike Wolitz (Wort) und Mirjam Hannen (Flügel) regte zur Besinnung an.

Von PD
aktualisiert am 31.05.2023
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Im Rahmen des Pfarreijubiläums «125 Jahre Herz-Jesu-Pfarrei Buchs-Grabs» gestalteten Seelsorgerin Ulrike Wolitz und Kirchenmusikerin Mirjam Hannen, welche kurzfristig für Dario Canal eingesprungen war, am Abend des Pfingstsonntags eine «Wort & Musik»-Meditation.

Das Besondere: Hannen untermalte die Wortbilder von Wolitz mit entsprechenden musikalischen Klängen. So entstanden «Stimmungsbilder» in Wort und Ton: Finsternis, Chaos, seelische Dunkelheit, Wirrnis, Verlorenheit, Sehnsucht, Hoffnung, Pfingstfreude …

Verschiedene Stimmungsbilder 

Ulrike Wolitz hatte dazu einen Textzyklus geschrieben, den sie als Pfingstfresko in drei Teilen anlegte. Der Prolog spannt den Bogen bis in den biblischen «Schöpfungsmorgen», an dem Gottes Geist über dem Wasser und dem Chaos der Welt schwebt. Es folgen vier Stimmungsbilder, welche menschliche Situationen zeichnen: Streit, ein Leben in Scherben, ein sausendes Karussell wirrer Gedanken im Kopf, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung.

«Raumloses Nirgendwo, ich finde den Ausgang nicht. Das Gefühl schwankenden Bodens unter den Füssen, der wegzubrechen scheint», wie es Ulrike Wolitz an einer Stelle formuliert. Als hoffender Ausweg bleibt nur noch das pfingstliche Flehen: «Komm, Heiliger Geist!»

Im Pfingstfresko schliesslich versucht Wolitz in einer Art Credo in Sprache zu bringen, wie Pfingsten erfahren werden kann: Das Bekenntnis, dass «der Geist den Sinn im Menschen zum Vibrieren bringt. Wenn ich allein zurückbleibe, er mir Tröster sein, mich in kreative neue Bahnen führen und neue Hoffnung wecken kann, mir neue Kraft und Visionen einhaucht.»

Richtige Töne zu den Stimmungen gefunden

Erstaunlich, wie Mirjam Hannen auf die jeweiligen durch die Worte geschaffenen Stimmungen und Bilder musikalisch improvisierend buchstäblich den richtigen Ton findet: Donner, Regen, Verwirrung, Hoffnungslosigkeit beispielsweise werden dadurch als Bilder im Kopf verstärkt. Diese Toncollagen leitet sie aber zwischendurch geschickt in bekannte Melodien über. Diese vermitteln so Hoffnung, die Sehnsucht nach den schönen Seiten im Leben – und den Glauben, dass der Heilige Geist kommt und mir beisteht.

Der Abend war eine gelungene Art, zur pfingstlichen Besinnung und zum Nachdenken über unser Leben anzuregen. Und auf jeden Fall hätten die beiden Frauen mehr Zuhörerinnen und Zuhörer verdient.