Es ist erstaunlich, was für Vögel mitten unter uns im Dorf leben und nach Nahrung suchen. Ein Baum, wenig Sträucher und ein kleines Stück Wiese oder Rasen locken sie an. Alles verspricht Futter oder ein Nistplatz.
Wohlklingende Mönchsgrasmücken
Die Amsel ist die bekannteste von allen. Sie sammelt Würmer, um damit zum verborgenen Nest zu fliegen. Aus den Sträuchern ertönt das wohlklingende Lied der Mönchsgrasmücke. Sie dringt immer weiter in den Siedlungsraum vor. Der Hausrotschwanz war schon immer Gast auf den Häusern, um dort einen geschützten Winkel für sein Nest zu finden.
Dieses Jahr ist er leider nicht oft zu hören. Der häufigste Vogel in Menschennähe ist hier der Haussperling. Selten alleine, meist in verschieden grossen Trupps, taucht er dort auf, wo es etwas zu picken geben könnte: auf Pausenplätzen, bei Parkbänken, Gartenrestaurants, auf dem Bahnhof. Auffällig ist das laute Tschilpen.
Rot- und Schwarzmilane
Der Rotmilan kann bereits das ganze Jahr über beobachtet werden. Auf Nahrungssuche zieht er seine Kreise über Buchs. Erst Ende Mai ist der Schwarzmilan aus dem Süden bei uns eingetroffen, und seine Suchflüge führen ihn auch über die Stadt Buchs. Speziell hat es ihnen das Gebiet beim NTB (Fachhochschule OST) angetan. Dabei sind die typischen wiehernden und trillernden Rufreihen zu hören: «wii-a-a-a-a».
Der Schwarzmilan ist etwa so gross wie der Mäusebussard, der Körper dunkler, der Kopf heller. Der Schwanz ist ganz wenig gegabelt. Im Mai ist er aus Afrika zurückgekehrt an seine bevorzugten Brutplätze auf hohen Bäumen in der Nähe des Wassers. Seinen Horst schmückt er mit Stoff- und Plastikfetzen. Seine Nahrung sind kranke und tote Vögel, Säugetiere und Fische. Er versucht auch, andern Vögeln die Beute abzujagen. Nicht selten sucht er auch Autobahnen und Müllplätze nach Nahrung ab.
Dauerflieger, die hoch im Luftraum Insekten jagen
Die Mauersegler sirren durch die Luft. Sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Flug. Sie kreisen hoch im Luftraum und jagen Insekten. An diesen warmen Junitagen fegen oft lärmende Trupps in atemberaubendem Tempo knapp über die Häuser. Mauersegler suchen zum Nestbau Federn, Gras und Blätter, die der Wind in die Luft gewirbelt hat. Sie verbauen das Material mit ihrem zähen Speichel zu einem schalenförmigen Nest, meist in einer Nische unter dem Dach eines hohen Gebäudes.
Häufig wird ein Nest viele Brutperioden nacheinander benutzt und alljährlich nur ergänzt und neu eingespeichelt, wobei der Durchmesser von 9 Zentimetern bei Neuanlage auf 15 Zentimeter anwachsen kann.
Neuntöter-Weichen sieht man kaum
Im Saxerriet sitzt ein Neuntöter-Männchen öfters auf einer Tannenspitze. Hoffentlich ist auch ein Weibchen dabei. Da diese sehr versteckt leben und mit ihrem braunbeige gesprenkelten Federkleid gut getarnt sind, sieht man sie kaum. Das Männchen zeigt sich oft oben auf Sträuchern oder Baumspitzen.
Neuntöter sind etwa so gross wie ein Star. Der graue Kopf hat eine schwarzen Maske. Das schwarze Band reicht von einem Ohr zum andern. Der rostbraune Rücken steht im Gegensatz zur weissen Unterseite und macht ihn auffällig.
Nahrung besteht aus Grossinsekten
Das Nest wird in dichtem Dornengestrüpp gebaut, Heckenrosen, Schwarzdorn und Berberitze kommen auch in Frage. Ihre Nahrung besteht aus Grossinsekten wie Heuschrecken, Grillen und Käfer. Kleine Eidechsen oder Mäuse, auch Vogeljunge werden gefressen.
Der Name Neuntöter, aus der weltweit verbreiteten Familie der Würger, tönt nicht eben freundlich. Er dürfte vom Verhalten herkommen. Für schlechte Tage wird Futtervorrat angelegt, in dem Beutetiere an Dornen aufgespiesst werden.
Am Rheindamm betreuen Goldammern und Schwarzkehlchen ihre Jungen. Die Goldammern machen sich dabei möglichst unsichtbar. Die Schwarzkehlchen hingegen warnen mit lautem Zetern, das heisst für die Jungen, sich gut zu verstecken. Sie können bereits die Jungen von der zweiten Brut betreuen.