Der 16-jährige Thurgauer Remo Käser holt sich mit seinem Beifahrer Cornelio Dörig aus Sevelen in Kleinhau (Deutschland) den Europameisterschaftstitel im Motocross-Seitenwagen. In der Schweiz holten sie sich den Vize-Meistertitel und auch in der WM konnten sie Punkte einfahren.
Dass es eine derart erfolgreiche Saison werden würde, hätte Käser wohl nicht gedacht. Denn sein Beifahrer, sein 14-jähriger Bruder Luca, legte diese Saison eine Pause ein und er war auf der Suche nach einem Einsatz.
Mit Cornelio Dörig absolvierte der Pilot bereits letzten November ein erstes Training. Bis zum ersten Ernstkampf wuchsen die zwei zu einem eingespielten Team zusammen.
Zum Saisonauftakt das erste Zeichen gesetzt
Das erste grössere Rennen war gleich das erste Europameisterschaftsrennen in der Schweiz. Die beiden sicherten sich mit den Rängen drei, eins und eins den Tagessieg.
Dabei brachten sie das heimische Publikum besonders zum Jubeln, indem sie im letzten Rennlauf sogar vom letzten auf den ersten Rang fuhren. Damit machten sie gleich auch ihre Ambitionen auf den Titel klar.
Kurz darauf fand auch schon das erste Schweizermeisterschaftsrennen statt. Die beiden kamen hier auf den zweiten Rang, wobei sie mit dem WM-erfahrenen Team Marco Heinzer und Ruedi Betschart gut mithalten konnten.
Dies gab den beiden Ostschweizern auch Aufschwung für das erste WM-Rennen. Erst ab 16 Jahren darf man in der WM der Seitenwagen starten. Käser zählt damit zu den jüngsten Piloten und kämpfte mit Dörig gegen erfahrene Piloten auf anspruchsvollen Strecken. In Brou (Frankreich) konnte sich das Seitenwagenduo mit Rang zehn im zweiten Lauf mitten in der Weltelite zeigen und WM-Punkte ergattern.
Auch in der Schweizer Meisterschaft ging es weiter: Den zweiten Rang hinter Heinzer/Betschart sicherten sie sich souverän.
Glück im Unglück nach Sturz an WM-Rennen
Im Sommer erlitt das Team Käser/Dörig allerdings einen Dämpfer. Im WM-Rennen in Stassbessenbach (Deutschland) stürzte das Gespann. Käser brach sich das Schlüsselbein, Dörig kam mit Prellungen davon. Glück im Unglück: Während der Zwangspause verpasste das Duo kein Rennen der Schweizer- und Europameisterschaft.
So gingen sie als führendes Duo an den Final der Europameisterschaft in Kleinhau. Nach dem Sieg in der Schweiz und Rang zwei in Feldkirch galten sie als grosse Favoriten auf den Titel. Mit den Plätzen zwei, eins und eins holten sich Käser/Dörig auch hier den Tagessieg und damit den Europameistertitel. Die Freude, dieses grosse Saisonziel erreicht zu haben, war entsprechend gross.
Cornelio Dörig setzt den Schlusspunkt
Nun steht für Käser und Dörig noch ein letztes Rennen an. Am Wochenende 7./8. Oktober geht es für sie und das ganze Team nach Cingoli (Italien). Dort findet das Seitenwagenmotocross der Nationen statt. Aus jedem Land stehen drei Gespanne am Start.
Für Cornelio Dörig wird es auch das letzte Rennen der Karriere sein. Er wird nach dem Nationencross seinen Rücktritt geben. Remo Käser wird im kommenden Jahr, wie bereits im letzten Herbst geplant, wieder mit seinem Bruder Luca am Start stehen.