Das Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland hat sein Urteil im grössten Betrugsfall in der Region seit Jahren bekannt gegeben. Der Fall ist in seinem Ausmass aussergewöhnlich: Die Gesamtdeliktsumme beläuft sich gemäss der Anklage auf satte 3,87 Millionen Franken, bei 30 Geschädigten. Nebst der Staatsanwaltschaft reichten 19 Parteien Privatklagen ein.
Unter anderem wegen mehrfacher Veruntreuung, Urkundenfälschung und Zechprellerei sass der Beschuldigte zuvor bereits sechs Jahre in Haft. Als er im Juni 2016 seine aktuelle Deliktserie begann, dauerte die Probezeit seiner bedingten Entlassung noch ein Jahr an.
Er hatte das überwiesene Geld seiner Investoren stets unter falschen Vorwänden erschlichen und in der Regel innerhalb weniger Tage verpulvert. Gemäss Anklage tat er dies hauptsächlich mit seinem luxuriösen Lebensstil und den «exorbitant hohen» Betriebskosten seiner Firma, die «in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Geschäftstätigkeit» standen – sein Firmenwagen war ein Porsche Macan.
Nebst den generierten Schulden muss er zusätzlich die Anwaltskosten der Geschädigten sowie fünf Sechstel der Verfahrenskosten in der Höhe von über 126’000 Franken tragen. Insgesamt beläuft sich der geschuldete Betrag auf über 1,8 Millionen Franken.