Ob als grosse Anlage für einen Wärmeverbund oder als kleine Anlage: Energie aus Holz hat wegen steigender Preise für Öl und Gas und Versorgungsproblemen einen hohen Stellenwert. Das wurde an der Hauptversammlung des Vereins Holzenergie Werdenberg-Rheintal betont.
Der Rohstoff Holz wächst in den heimischen Wäldern nach. Energiegewinnung aus der Verbrennung von Holzschnitzeln oder Pellets aus der Region sei nachhaltig. Sie gewährleiste die Versorgung mit Wärme, ohne auf Lieferanten im Ausland angewiesen zu sein.
Das wurde an der Hauptversammlung des Vereins konstatiert, die am Dienstagabend in der Landwirtschaftlichen Schule in Salez durchgeführt wurde.
Zwei grosse Speicher mit einem Volumen von je 22'500 Liter
Als gutes Beispiel für eine sinnvolle und wirkungsvolle Anlage wurde vor der Versammlung die Heizzentrale des Wärmeverbundes im Landwirtschaftlichen Zentrum SG in Salez besichtigt, die im Herbst 2019 in Betrieb ging. Neben der Landwirtschaftlichen Schule sind die Strafanstalt Saxerriet und das Oberstufenzentrum Türggenau angeschlossen.
Die Anlage liefert im Winter und in der Übergangszeit Wärmeenergie und funktioniere sehr gut, erklärte Reiner Kobler, Leiter Hausdienst. Im Betrieb reichte bisher einer der beiden Heizkessel mit jeweils 900 Kilowatt Leistung für die Versorgung der beiden grossen Speicher mit einem Volumen von je 22'500 Liter aus.
Lieferant der einheimischen Heizenergie ist die Forstgemeinschaft Sennwald. Der hohe Stand der Automatisierung reduziere die Handarbeit in der Heizzentrale auf ein Minimum, sagte Kobler.
Interesse an sicherem Energieträger vorhanden
Die Hauptversammlung des Vereins genehmigte alle Traktanden einstimmig und ohne Diskussionen. Präsident Michael Fenk blickte auf das Jahr 2021 zurück, als durch Corona bedingt die HV und weitere Anlässe nicht physisch durchgeführt werden konnten. Bewusst forciert habe der Verein die Öffentlichkeitsarbeit unter dem Motto: «Mit Holz die Stromlücke entschärfen».
Einheimische Energie-Power: Holzschnitzel.
Der verschobene Infoanlass über Kleinschnitzelheizungen und Wärmeverbunde konnte im Februar 2022 durchgeführt werden. Vor allem im Gewerbe und in der Landwirtschaft sei ein berechtigtes Interesse an Holz als sicherem Energieträger vorhanden, sagte Michael Fenk.
Anlässe und Kurse zu Holzenergie und Holzasche
Am 16. Juni wird die Feinstaubfilterproduktion bei Ökosolve besichtigt, am 22. September das Heizwerk Malbun mit seiner Strom- und Biokohle-Produktion. Im November wird ein gemeinsamer Anlass mit der Lignum Holzkette und dem Hauseigentümerverband durchgeführt. Laut Erwin Rebmann wird unter anderem die Nutzung von Holzenergie für Kleinverbraucher Thema sein.
Ernst Vetsch, Geschäftsführer und Kassier des Vereins Holzenergie Werdenberg-Rheintal, empfahl einen Kurs von Holzenergie Schweiz, der demnächst ausgeschrieben werde.
Aktuelles Thema sei die Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Holzasche. Oberstes Ziel sei die Optimierung von Anlagen und die Wiederverwertung der Asche.