Neun Sattelschlepper und zahlreiche Transporter, voll beladen mit Hilfsgütern aller Art, sind seit dem letzten Besuch des W&O vor zwei Wochen im Hauptquartier des Vereins Humanitäre Nothilfe Ukraine am Bahnweg Nord 16 ins Krisengebiet losgefahren.
Barbara Samu-Schneider sagt:
Eines von mehreren herausragenden Ereignissen der letzten Tage: Die Liechtensteiner Firma Hilcona hat Esswaren im Wert von mehreren zehntausend Franken gespendet.
Marina, eine geflüchtete junge Ukrainerin aus dem zerbombten Butscha, ist tief berührt ob der Solidarität der Region. Angesichts der tragischen Ereignisse in ihrer Heimatstadt hilft ihr das, weiterhin zuversichtlich zu sein.
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Erste Priorität haben für uns Lebensmittel und Kleider.Die Sevelerin ist eine von zahlreichen Personen aus der Region, welche Vereinsgründer Hans Oppliger (Frümsen) unterstützen. Kleider, Schlafsäcke, Windeln, medizinisches Material, Krücken, Rollatoren, Hygieneartikel, Geld und vieles mehr treffen täglich in der Halle in Sevelen ein. Es sind Privatpersonen, Firmen, Organisationen oder Stiftungen, welche ihre Solidarität so zum Ausdruck bringen.
Zwei Firmenchefs sitzen persönlich am Steuer
Die Räumlichkeiten am Bahnweg Nord werden bekanntlich von der Gschwend Transporte AG zur Verfügung gestellt. Benjamin Gschwend, stellvertretender Geschäftsführer, ist regelmässig vor Ort, der Elan der Hilfsaktion von Hans Oppliger beeindruckt ihn. Vom Tatendrang angesteckt, hat die Oberrieter Firma anfangs Woche einen 40-Tönner an die ukrainische Grenze geschickt. Am Steuer sass Firmenchef Herbert Gschwend persönlich. Begleitet wurde er von einem Sattelschlepper der Firma Gebrüder Gerster Transporte AG (Buchs/Vaduz), am Steuer Firmenchef Max Gerster. Benjamin Gschwend stand regelmässig in Kontakt mit den Fahrern. Ein mulmiges Gefühl habe er nicht gehabt, «denn die beiden Fahrer sind erfahrene ‹Transpörtler›».Das Hauptquartier in Sevelen wird nun sukzessive ausgebaut
Mittlerweile hat man beispielsweise einen Kinderhort und zwei bestens ausgerüstete Schulzimmer eingerichtet. Hier wird den Flüchtlingen Deutsch beigebracht, was bereits Früchte trägt, wie sich im Wortwechsel mit Menschen aus der Ukraine zeigt. Mit gespendeten Laptops sollen die jungen Menschen online auch in ihrer Sprache in einem virtuellen Klassenzimmer unterrichtet werden. Um Sprachbarrieren zu überwinden, verwenden die Geflüchteten aus der Ukraine eine Übersetzungsapp auf dem Handy. Was mündlich in ihrer Sprache eingegeben wird, wird schriftlich in der gewünschten Zielsprache Deutsch sekundenschnell ausgegeben.Ein Businessplan für die nächsten sechs Monate
Mit welcher Perspektive geht der Verein in die Zukunft? Barbara Samu-Schneider, derzeit mit der Ausarbeitung eines Businessplans beschäftigt: «Wir planen die nächsten sechs Monate finanziell und personell. Wie lange es uns letztlich noch brauchen wird, das lässt sich nicht abschätzen.» Dank der Grosszügigkeit einer Stiftung konnte man kürzlich einen Mietvertrag für die Räumlichkeiten über das nächste halbe Jahr unterzeichnen.Wir und die Menschen aus der Ukraine sind unendlich dankbar für all die Hilfe aus der Region.Spendenkonto und Kontakt: Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine, Bahnweg Nord 16, 9475 Sevelen; IBAN CH69 8080 8009 4301 9355 6, Raiffeisenbank Sennwald, Telefon 076 563 10 30, E-Mail: info@hilfeukraine.org