Ohne die Wertberichtigung der Spitalimmobilie Walenstadt von 8,1 Millionen Franken beträgt der Verlust der St.Galler Spitäler noch 44,5 Millionen Franken. Dies wurde am Mittwoch an einer Medienorientierung bekannt.
Gesamthaft hat die Gruppe der öffentlichen St.Galler Spitäler im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,36 Milliarden Franken erwirtschaftet, was einem Zuwachs von 12 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr entspricht.
SR RWS schliesst unter Budget ab
Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) schliesst das Rechnungsjahr 2022 mit einem Verlust von 17,3 Mio. Franken ab. Dieses Ergebnis liegt um 1,9 Mio. Franken unter dem Budget. Dabei muss berücksichtigt werden, dass im Abschluss 2022 eine Wertberichtigung von 8,1 Mio. Franken für den Buchverlust aus der Übertragung der Spitalliegenschaft Walenstadt an das Kantonsspital Graubünden enthalten ist.
Dieser Buchverlust wurde in der Budget- und Mittelfristplanung ursprünglich erst im Jahr 2023 eingeplant. Ebenfalls nicht im Budget 2022 eingerechnet wurden Rückstellungen für einen Rahmenmassnahmenplan für Mitarbeitende des Spitals Walenstadt im Umfang von 0,4 Mio. Franken. Ohne diese beiden Vorgänge würde sich das Ergebnis 2022 der SR RWS um 6,6 Mio. CHF besser präsentieren als budgetiert.
Ergebnisverbesserung auf Stuft EBITDA
Noch deutlicher zeigt sich diese Ergebnisverbesserung auf Stufe EBITDA. Im Vergleich zum Budget konnte der EBITDA um 7,3 Mio. Franken gesteigert werden und weist damit wieder einen positiven Wert von 2,5 Mio. mit einer Marge von 1.1% aus.
Diese wesentliche EBITDA-Verbesserung ist darauf zurückzuführen, dass die SR RWS gegenüber dem Budget 2022 eine deutliche Umsatzsteigerung ohne entsprechendes Aufwandwachstum erzielen konnte.
Diese Entwicklung im Jahr 2022 ist somit wegweisend für die Bewältigung des in Grabs bevorstehenden Wachstums im Zusammenhang mit der Strategieumsetzung, um eine nachhaltige finanzielle Gesundung des Unternehmens zu erreichen.
Wattwil wurde per Ende März 2022 geschlossen
Das Geschäftsjahr 2022 schliesst die Spitalregion Fürstenland Toggenburg (SRFT) mit einem Verlust von 4,3 Mio. Franken ab. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Ergebnis um rund 3 Mio. verbessert werden, wenn die Sondereffekte im 2021 (Wertberichtigung für die Immobilien in Wattwil und Rückstellungen) nicht berücksichtigt werden. Das Spital Wattwil wurde per Ende März 2022 geschlossen.
Die Transformation, die hohe Fluktuation sowie die nicht besetzten Stellen in der Pflege brachten die SRFT in eine anspruchsvolle finanzielle Situation.
Die gute Abwicklung des Verkaufs des Spitalgebäudes Wattwil wie auch eines Teils des Betriebsinventars, die reibungslose Übergabe der Alkoholkurzzeittherapie PSA und der Notfallversorgung an die Berit-Klinik sowie die umsichtige Unterstützung der von der Schliessung in Wattwil betroffenen Mitarbeitenden haben das Finanzergebnis positiv beeinflusst.
Insgesamt wurden 7036 verrechenbare Patientenaustritte verzeichnet, was einer Reduktion der Patientenaustritte von lediglich 8.1% entspricht. Der ambulante Umsatz geht nach der Transformation insgesamt um 11.9% auf 29.2 Mio. Franken zurück.