Das Spital Grabs soll in den nächsten acht bis zehn Jahren bekanntlich weiter erneuert und ausgebaut werden. Aufgrund der absehbaren Veränderungen wird ein Verkehrs- und Parkierungskonzept benötigt.
In einem 81 Seiten starken Mobilitätskonzept wird die Zukunft vom motorisierten Verkehr, ÖV Velo und Fussgänger unter die Lupe genommen. Dabei spielen auch die Sicherheit und die Akzeptanz eine Rolle.
Komplett neue Lösung für Autoparkplätze
Was gemäss dem Mobilitätskonzept bereits als sicher gilt: Ein wesentlicher Teil der heutigen Parkplätze wird mittel- bis langfristig für das Spital nicht mehr zur Verfügung stehen. Für die Autoparkplätze seien demnach komplett neue Lösungen zu suchen.
Aktuell vorgesehen ist, die Parkplätze auf das Spitalareal zu verlegen, unter anderem in eine dreistöckige Tiefgarage.
Das Spital Grabs will seine Position als bedeutender Gesundheitsversorger mit Blick auf die Zukunft stärken. Dabei spielt auch die Erreichbarkeit für Mitarbeitende und Bevölkerung eine Rolle.
Rund ein Drittel des Spitalpersonals wohnt gemäss einer Auswertung derzeit in der Region Werdenberg. Der Rest des Personals hat seinen Wohnsitz hauptsächlich in einer der direkt angrenzenden Nachbarregionen und weiter entfernt bzw. im Ausland.
Wie eine Erhebung ergeben hat, benutzt heute eine Mehrheit des Personals das private Auto für den Weg an den Arbeitsplatz in Grabs. Darum will man mit verschiedenen Massnahmen gezielt die Attraktivität des ÖV und die Bedeutung des Velos fördern.
Sicherheitsdefizite bei zwei Strassen in Grabs
Im Raum stehe eine bessere Anbindung des Spitals an das übergeordnete Velonetz und ein höheres Parkplatzangebot für die Zweiräder. Entlang der südlichen Spital- und der Hochhausstrasse gebe es zudem längst bekannte Sicherheitsdefizite im Veloverkehr, da die Platzverhältnisse entlang dieser Strassen historisch bedingt beengt sind.
Mit Blick nach vorne geht man davon aus, dass der Standort Grabs für den Südteil des Kantons in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen wird (Reduzierung der Angebote in Altstätten und Walenstadt, anhaltend hoher Zustrom aus Liechtenstein), sodass mit grösserem Aufkommen aus der Nachbarschaft zu rechnen ist.
Stand 2019 war knapp die Hälfte aller stationären Patientinnen und Patienten in der Region Werdenberg und knapp ein Drittel im Liechtenstein wohnhaft. Der Rest stammt aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland.
Das detaillierte, mit viel Zahlenmaterial und Grafiken angereicherte Konzept beinhaltet eine Vielfalt an Analysen, Aspekten und Herausforderungen rund um das Thema Mobilität und Spital Grabs. Einzusehen ist es unter
www.grabs.ch
Umzonung wird vorgezogen
Seit Montag und noch bis am 13. September liegt auf der Bauverwaltung der Teilzonenplan «Spital Grabs» auf, welcher vom Gemeinderat letzte Woche erlassen wurde. Die umfangreichen Unterlagen können auch online unter www.grabs.ch (Rubrik News) eingesehen werden. Ein Grossteil des Spitalareals befindet sich in der Zone für öffentliche Bauten. Im Westen befinden sich zwei von der Spitalanlagengesellschaft erworbene Parzellen, die in der Kernzone liegen und eine Fläche von 4767 Quadratmeter aufweisen. Sie sollen in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen umgezont werden. Darauf soll der als dringend erachtete Neubau Haus O (ambulante Onkologie/Radiologie) erstellt werden (2024-2027). Das ist auch der Grund, warum die Zonenplanänderung gegenüber der Gesamtrevision der Ortsplanung vorgezogen wird. Diese Änderung sei mit der laufenden Revision abgestimmt, wird im öffentlich einsehbaren Planungsbericht von Mitte Juli betont. Der Boden der beiden Parzellen, auf dem derzeit oberirdische Parkierungsanlagen und einige kleinere Gebäude stehen, könne durch die Zonenänderung «haushälterischer genutzt werden».