Um die Wiedereröffnung der Kleestrasse gemeinsam zu feiern, lud die Stadt Buchs am Mittwoch zu einem kleinen Apéro ein. Eingeladen waren alle Haushalte an der Kleestrasse, von der Technikumstrasse bis zur Hanflandstrasse.
Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, sich persönlich mit Stadtpräsident Rolf Pfeiffer, dem Stadtrat und Leiter des Ressorts Bau und Umwelt Andreas Schwarz, dem Leiter Bau und Infrastruktur Beat Wildhaber, dem Leiter Tiefbau und Verkehr Guido Bättig sowie dem Leiter des Werkhofs Beat Cerny, der die Oberbauleitung innehatte, über das Resultat der erfolgten Sanierung auszutauschen.
Verbundsteine sorgen für die nötige Kühlung
Doch was ist so besonders an der neu eröffneten Strasse? Die Stadt Buchs geht in einer Medienmitteilung auf die wichtigsten Gründe ein. Im urbanen Raum verursachen eine dichte Bebauung, versiegelte und unbeschattete Flächen einen Wärmeinseleffekt, da sich herkömmliche Strassenbeläge in der Sonne stark erhitzen. Mit geeigneten Baumaterialien und Begrünung, lässt sich dieser Effekt jedoch deutlich vermindern.
Bei verkehrstechnisch untergeordneten Quartierstrassen wie der Kleestrasse seien aufgrund der beschränkten Strassenbreite keine begrünten Parkplätze oder Rabatten mit Bepflanzung als hitzemindernde Massnahmen möglich, schreibt die Stadt. Dort wurden als hitzemindernde Alternative daher erstmalig Verbundsteine als Fahrbahnbelag verbaut.
Dieser helle Belag heize sich weniger auf als beispielsweise dunkler Asphalt. Weiter ermöglichten die Fugen zwischen den Steinen dass das Regenwasser einerseits versickern, andererseits im Sommer besser verdunsten kann. Das führe zu einer angenehmen Kühlung der Luft.
Für den Fall von langanhaltendem und starkem Niederschlag wurden am Strassenrand Notüberläufe erstellt. Dieses Konzept der Schwammstadt zielt gemäss Mitteilung darauf ab, Regenwasser effizient zu nutzen, Überschwemmungen aufgrund versiegelter Böden zu verhindern und das städtische Mikroklima zu verbessern. Dies stärke die Widerstandskraft gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels.
Belastbarer Belag und tiefe Lärmemissionen
Der Aufbau des Strassenkörpers mit Verbundsteinen in der Kleestrasse ist gleich belastbar wie ein konventioneller Strassenaufbau in Quartierstrassen. Ein grosser Vorteil bestehe darin, dass zukünftig bei Werkleitungsarbeiten die Verbundsteine flächig oder lokal entfernt und nach Abschluss der Arbeiten wieder eingesetzt werden können, ohne wie bei herkömmlichen Asphaltstrassen, Bauabfälle und sichtbare Flickstellen im Belag zurückzulassen.
«Dies macht sie auch aus ökonomischer Sicht interessant, selbst wenn die initialen Kosten im Vergleich zum Asphaltbelag leicht höher liegen», heisst es weiter.
Im Mai 2023 wurden die Lärmemissionen von unterschiedlichen Belägen gemessen. Die Messungen an der Güterstrasse hätten folgendes ergeben: Belagsunterschiede wirken sich bei hohen Geschwindigkeiten stärker aus als bei geringen.
Die Pflästerung mit Verbundsteinen ist grundsätzlich lauter als der Asphaltbelag, um rund 2 dB bei Tempo 30 km/h und bis zu 4 dB bei Tempo 50 km/h. Auf der Kleestrasse werde aufgrund der vielen privaten Haushaltzufahrten kaum schneller als rund 20 km/h gefahren. Die Sanierung des vormaligen gealterten Asphaltbelag durch eine neue Pflästerung mit Verbundsteinen bewirke daher keine wahrnehmbar höheren Lärmimmissionen.
Ein besseres Mikroklima für Anwohnende
Der Einsatz von Verbundsteinen als Belag für den motorisierten Individualverkehr auf untergeordneten Quartierstrassen sei für Buchs ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Entwicklungsziele im Bereich Klima und Umwelt.
Dass der neue hitzemindernde Belag zukünftig bei sämtlichen Sanierungen vergleichbarer Quartierstrassen zur Anwendung kommt, ist für den Stadtrat und Leiter des Ressorts Bau/Umwelt Andreas Schwarz eine wichtige Massnahme. «Bestätigen sich die Erwartungen, sollen weitere Strassenbauten mit den Steinen ausgeführt werden», wird er in der Mitteilung zitiert, «abgesehen davon gefallen die Steine auch optisch.»