Start zur Squash-Meisterschaft: Titelverteidiger ist in der Mitfavoritenrolle | W&O

06.10.2022

Start zur Squash-Meisterschaft: Titelverteidiger ist in der Mitfavoritenrolle

Schweizer Meister Grabs will erneut auf den Squash-Thron – doch man sieht sich nicht als jenes Team, welches es zu schlagen gilt.

Von robert.kucera
aktualisiert am 28.02.2023
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«Mit dieser Mannschaft ist die Titelverteidigung möglich», ist der Captain des NLA-Teams des Squashclubs Grabs, Elisabeth Lamprecht, überzeugt. Dass man aber die Qualifikationsphase über 14 Spiele und dann auch noch die Playoffs dominiert, sei aber utopisch, wie Lamprecht festhält:
Wir sind Mitfavorit.

Grabs und GC im Final ebenbürtig

Letzten Frühling war der Grasshopper Club Zürich zu nahe an den Werdenbergern dran, um sich als alleiniger Topfavorit aufzuspielen. 2:2 nach Matches und 9:6 nach Sätzen – so lautete das Verdikt im Endspiel um die Meisterschaft. Vieles deutet auch diese Saison auf das finale Duell zwischen Grabs und GC. Als lachenden Dritten sieht Lamprecht allen voran Uster. Ein grosses Fragezeichen setzt sie hinter Vitis Schlieren, das nach dem Rückzug Berns sein NLA-Comeback gibt und zuletzt 2017 Meister wurde – mit 3:0 gegen Grabs. Den Kampf um die Playoffplätze bezeichnet sie als eng. Mehrere Teams sind dazu in der Lage. Darunter der SRC Vaduz. Man neige dazu, die Liechtensteiner Jahr für Jahr zu unterschätzen. Doch aus Grabs ist zu vernehmen, dass man Vaduz für die ersten vier Plätze stets auf der Rechnung haben müsse.

Ein starkes Trio, das von Anfang an dabei ist

Um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden braucht das NLA-Team aus Grabs natürlich eine schlagkräftige Equipe. Jene  Spieler, welche das Gros der Meisterschaftsspiele bestreiten werden und im ersten Heimspiel der Saison (6. Oktober, 19.30 Uhr gegen Sihltal) im Court stehen werden, darf man mit gutem Gewissen als Werdenberger Quartett bezeichnen. Denn es treten an: Luca Wilhelmi aus Grabs, Aqeel Rehman (Österreich), Rudi Rohrmüller (Deutschland) – beide sind Grabser Spieler der ersten NLA-Stunde – und der Deutsche Valentin Rapp, der seit 2019 die Grabser Farben im Squashcourt trägt. 3 Meistertitel in 7 Jahren Der Squashclub Grabs startet am Donnerstag, 6. Oktober, in seine achte NLA-Saison. Der Aufstieg gelang im Jahr 2015, seit der Saison 2015/16 ist Grabs fester Bestandteil der NLA. In der ersten Spielzeit gelang mit Rang sechs souverän der Ligaerhalt. Danach startete der Squashclub Grabs durch mit zwei Playoff-Finals in Folge. Die Krönung folgte in der Saison 2018/19 mit dem allerersten Schweizer Meistertitel. Diesen verteidigten Grabs 2020 erfolgreich und nach einem weiteren zweiten Platz 2021 feierte das Werdenberger NLA-Team am 26. März 2022 seinen dritten Schweizer Meistertitel. Allein mit diesen vier Akteuren, sagt Elisabeth Lamprecht mit viel Überzeugung in ihrer Stimme, wäre der Sprung unter die ersten vier durchaus machbar. Für das siebte Finalspiel in Folge braucht es aber mehr Power. Wie schon in der vergangenen Saison spielt der Deutsche Raphael Kandra, die Nummer 19 der Welt, für Grabs auf Position eins. Neu im Team ist der Franzose Lucas Serme, seines Zeichens die Nummer 43 im aktuellen World Ranking.

Ein bestechend sicherer Squashspieler

Der neue Grabser Spieler, so gibt Lamprecht Auskunft, sei kein Spektakelspieler:
Er spielt auf Sicherheit, hält die Quote der Eigenfehler tief und spielt die Punkte solid heraus.
Serme zwingt seine Gegner mit seiner starken Defensivarbeit, aber auch mit top Fitness in die Knie.
 Die letztjährige Nummer eins im Grabser Team ist ein Werdenberger geblieben: Raphael Kandra aus Deutschland.
Die letztjährige Nummer eins im Grabser Team ist ein Werdenberger geblieben: Raphael Kandra aus Deutschland.
Bild: Robert Kucera
Aus anderem Holz ist Kandra geschnitzt. Der Linkshänder sucht den schnellen Punkt, geht in den Angriff. Wenn er spielt, ist Spektakel angesagt. Auf die Meisterschaft angesprochen, hält der Captain fest:
Es kann losgehen. Es kommt gut, ich habe ein gutes Gefühl.
Dieses geben ihr aber auch die anderen Grabser Spieler, besonders Aqeel Rehman: «Er ist mit seinen 36 Jahren zwar der Älteste, aber in einem absoluten Hoch und auf Position drei eine Bank.»

Stark in der Breite und neue Talente in Sicht

Das NLA-Team ist im Squashclub Grabs bloss die Spitze des Eisbergs. In dieser Saison treten sechs Herrenmannschaften und ein Damenteam zur Interclub-Meisterschaft an. Dazu kommt eine starke Juniorenförderung. Bei den Acht- bis Zwölfjährigen sind zehn Kinder emsig am Trainieren und heiss auf Turniereinsätze. Total bildet Grabs 15 Nachwuchskräfte aus. «Trainer David Heath macht seine Sache hervorragend», lobt Lamprecht. Sie ist nur eine von mehreren Vereinsmitgliedern, die als Assistenten mithelfen, den Nachwuchs zu fördern.