Toggenburg liegt (auch) in Namibia: Wie es ein Werbeschild nach Afrika geschafft hat

Adrian Bügler staunte nicht schlecht, als er in Namibia zwischen Grootfontein und Tsumseb unterwegs war. An der Hauptstrasse, die mitten durch die Wildnis führt, fand der Wattwiler einen bekannten Schriftzug vor: «Toggenburg». Er berichtete darüber auf Facebook und erntete grosse Verwunderung.

Tafelsammler bewahren sich ein Stück Erinnerung

Des Rätsels Lösung findet sich mit Hilfe von Olivia Hug, Medienverantwortliche bei Toggenburg Tourismus. Ein erstes Indiz: Das Regenbogen-Logo hat Toggenburg Tourismus bereits 2011 in Rente geschickt. Es gebe leidenschaftliche Tafelsammler, die sich damit ein Stück Erinnerung bewahren. Hug:

Dieses Exemplar hat es offensichtlich ganz weit geschafft.

Das aktuelle Team der Geschäftsstelle könne es sich jedoch nicht erklären, wie es die Tafel nach Afrika verschlagen habe.

Ein Bauernhof namens Toggenburg

Aber Olivia Hug findet im Archiv einen Reisebericht, und damit eine mögliche Erklärung, wie es das Toggenburg nach Namibia geschafft haben könnte. Ein Mann namens «Thedy» beschreibt darin eine Gruppenreise im Jahr 2001. Und wie er in Namibia auf eine Farm namens Toggenburg stiess. Ein Bauernhof also? Ja, denn die Gegend um Grootfontein ist auch als «Maisdreieck» bekannt, weil die vergleichsweise üppigen Regenfälle Ackerbau ermöglichen. «Thedy» zufolge habe 1922 ein Schweizer namens F. L. Boesch die Farm erworben und da ihn die Hügel in der näheren Umgebung an die Heimat erinnerten, Toggenburg genannt. Die letzten Jahrzehnte sei die Farm dann im Besitz der Familie Coetzee gewesen, mit einem Herrn H. L. Coetzee habe er persönlich gesprochen. «Ich habe ihm versprochen, eine Postkarte aus dem Toggenburg zu senden, damit er auch weiss, wie es im Toggenburg wirklich aussieht», schreibt «Thedy» weiter.