Fussballplatz Rheinblick, am frühen Samstagnachmittag: Auf dem grosszügig angelegten Festplatz geht es entspannt zu und her. Einige Sportler sind bereits frisch geduscht und versorgen ihre Gerätschaften, während sich andere aufwärmen und an ihren Startnummern herumnesteln.
Der grosse aufblasbare Torbogen dient als Start und Ziel. Immer wieder treffen Radfahrer ein, rennend, das letzte Stück über den Rasenboden muss zu Fuss zurückgelegt werden.
Sie fixieren an der Zeitsäule die Endzeit der sechs- oder fünfköpfigen Staffeln. Je nachdem ob sie einen Schützen oder eine Schützin dabei hatten, die mit der Ordonnanzwaffe über 300 Meter versuchen Zusatzpunkte zu holen.
Die Rhystafette bestritten 300 Teilnehmende
34 Teams und zwölf Einzelkämpfende machten mit, also rund 300 Teilnehmer. «Wir hätten noch Kapazitäten für mehr Teams», sagt Jasmin Geisser vom Rhystafetten-OK des TV Rüthi. Vor allem für den Kampf um den Rhy Man und die Rhy Women würde man sich in Zukunft wieder etwas mehr Anmeldungen wünschen.
Insgesamt sei man aber zufrieden, dass sich die Starttableaus nach zwei Jahren Unterbruch wieder füllten. Letztes Jahr wurde nur die Kinderkategorie durchgeführt.
Damals bestand das vom TV Rüthi praktisch in Eigenregie entwickelte und gebaute Zeitsystem seine Feuerprobe. Es misst unter anderem die Streckenabschnitte und kommt an jedem Posten zum Einsatz. Etwa wenn die Startläuferin oder der Startläufer nach 2,3 Kilometern am Kanal an die Bootfahrerin oder den Bootfahrer übergibt.
Auf dem ein Kilometer langen Stück sind viele Zuschauer am Wegrand und auf den Brücken zu finden. Gerade die Zielankunft bietet einiges an Spektakel und zeigt, dass das scheinbar ruhig dahinfliessende Gewässer doch ziemlich Zug drauf hat. Aber dank vielen Helferhänden des TV Rüthi werden Boot mit Paddelnden oder Boot und Paddelnde zügig aus dem Gewässer gefischt.
Mountainbike-Strecke mit «fieser» Steigung
An Land wartet die oder der Mountainbikende, um die 140 Höhenmeter zum Schiessstand zurückzulegen. Roland Baumgartner, der als Einzelkämpfer den dritten Platz holte, hält fest:
Es hat auf dieser Strecke eine ganz fiese Steigung drin. Ich habe das Velo gestossen und war so schneller als der Biker vor mir.
Das Schiessen danach sei perfekt, da könne man wenigstens liegen.
Auch Alexander Schawalder, Widnauer Triathlon-Urgestein, mag das Schiessen: «Das ist unter den Ausdauerwettkämpfen eine einzigartige Disziplin, die der TV Rüthi hier bietet. Man kann da etwa erahnen, was Biathleten zu leisten haben.»
Als der 60-Jährige als Einzelsportler nach dem Schiessen auch noch die zwei Kilometer Tallauf und die Zehn-Kilometer-Radstrecke hinter sich gebracht hatte und ins Ziel kam, wurde er frenetisch von seinem Enkelkind und der ganzen Familie empfangen.
Bereits als Grossvater unterwegs, holte er den dritten Platz in der Kategorie Rhy Man Senioren und hielt mit Konkurrenten mit, die seine Söhne sein könnten. Ab 35 darf man bei den Senioren mittun. Bereits zweimal in dieser Kategorie hat Michael Hautle den Titel geholt: 2018/2019. Der 43-Jährige ist aber immer noch so fit, dass er dieses Jahr wieder in der Elite antrat und überlegen gewann und Rhy Man 2022 wurde – zum zweiten Mal, 2012 siegte er auch. Rhy Woman 2022 wurde Daria Grob.
Einzelkämpfende wurden zum 20. Mal gekürt
Diese Titel wurden bereits zum 20. Mal vergeben und sind eine interessante Bereicherung für die 40-jährige Stafette. Jasmin Geisser sagt:
Dieser Anlass ist für unseren Turnverein wichtig, deshalb arbeiten auch alle mit.
Dazu gehörte nicht nur die Betreuung der einzelnen Posten, sondern auch Wegsicherungen, Transportdienste und natürlich die Betreuung auf dem Festplatz selber. Denn dieser wirkte wie ein Magnet für Zuschauer, Sportler und Betreuer, als der Wettkampf seinem Ende zuging.
An der Rangverkündigung aufs oberste Podest steigen durften dann in der Damenkategorie die X-treme Ladies mit Michelle und Nina Zünd, Désirée Benz, Isabelle Bleiker, Vivienne Oggier und Jasmin Brülisauer und bei den Herren das Tri Top Team Rheintal mit Mathias Nüesch, Nico Zünd, Daniel Steiner, Alexander Schawalder, Guido Bischofberger und Michael Hautle.
Schawalder und Hautle starteten doppelt, Letzterer wurde damit sogar Doppelsieger in den beiden Elitekategorien.