Seit 1999 kostet das «Mega-Riesen-Schnitzel» mit Pommes im Restaurant Krone in Trübbach 19.50 Franken – jetzt muss der «Hit-Preis» erstmals seit 23 Jahren um zwei Franken angehoben werden. Grund dafür sind Inflation und steigende Kosten für Lebensmittel und Energie, «wie sie gerade jeder hat», sagt der Wirt und Eigentümer der Restaurant Krone, Pius Mannhart.
Der 59-jährige Wirt aus Trübbach kümmert sich bereits seit 36 Jahren um das Wohl seiner Gäste, die seine «bürgerliche Gastung» sehr goutieren. Die drohende Energiemangellage bereitet ihm Sorgen, «trotzdem bin ich mir sicher, dass ich die Krise überstehen werde». Ganz ohne Teuerungen würde das aber nicht gehen.
Seine Gäste würden das glücklicherweise verstehen, was für ihn bedeutet, dass er seinen Standard im Gasthaus weiterhin aufrecht erhalten kann. «Qualität ist an erster Stelle und nach wie vor gefragt», ist der 62-jährige Wirt aus Balzers überzeugt.
Auch im Gasthaus Traube müssen die Preise erhöht werden
Gleich vorgehen muss der 62-jährige Wirt Markus Foser aus Balzers, der seit fünf Jahren Pächter des Gasthauses Traube in Azmoos ist. Er sagt:Es ist tödlich für jeden Betrieb, der seine Preise nicht erhöht.Deshalb kostet auch in der «Traube» das Mittagsmenü zukünftig zwei Franken mehr. Neben den Preiserhöhungen wurden bereits Sparmassnahmen ergriffen. Die Qualität im Service und beim Essen soll «jedoch auf jeden Fall erhalten bleiben», sagt Foser.
«Ketchup, Pommes, Öl und Bier sind teurer geworden»
Der «Kronen»-Wirt Pius Mannhart ist sich sicher:Ich muss einen Teil der Kosten auf den Kunden abwälzen.Er listet auf:
Ketchup kostet mich bereits 1.50 Franken mehr. Pommes, Öl und Bier sind ebenfalls teurer geworden.
Auch Strompreise haben sich erhöht
Darüber hinaus würden sich die Strompreise bei seinem Anbieter um zirka 80 Prozent erhöhen. Seit Anfang Oktober kostet bei ihm das Mittagsmenü deswegen 16.50 Franken anstatt 16 Franken. Eine «Stange» und eine Flasche Bier kosten ebenfalls 20 Rappen mehr: 4.10 Franken für erstere, 5.30 für zweitere.Im Januar weiterschauen
«Ich versuche die Preiserhöhungen nach dem Motto ‹weniger ist mehr› vorzunehmen. Von einer letzten Preiserhöhung kann jedoch noch nicht die Rede sein. Mannhart ergänzt:Im Januar müssen wir dann weiterschauen.«Die Preise kann ich nur so tief halten, weil ich es über die Menge mache», erklärt der «Kronen»-Wirt. Seit dem Ende der Coronakrise und der Schliessung mehrerer Restaurants merkt er das besonders gut.
Mit dem Einkauf ist viel rauszuholen
Zusätzlich wurden noch weitere Sparmassnahmen, zum Teil schon vor der Mangellage, beschlossen: «Wir haben eine Solaranlage auf dem Dach. Dort und da löschen wir jetzt öfters die Lichter und setzen beim Kochen einen Deckel auf den Topf.» Allem voran hebt Mannhart heraus: «Einen grossen Teil kann ich über ‹raffiniertes Einkaufen› sparen.» Mannhart rechnet, dass er mit Aktionen und Grosseinkäufen allein zehn Prozent einsparen kann.Löhne angepasst
Ganz anders würde es aber bei den Angestellten aussehen. «Ein Koch und eine Serviertochter sind bei mir angestellt», sagt Mannhart, «um attraktiv zu bleiben, musste ich die Löhne nach oben anpassen.» Weitere Senkungen und Erhöhungen habe er auch in Bezug auf die Arbeitsstunden und den Urlaub vorgenommen.Das böse Erwachen gilt es zu vermeiden
«Der nächste Winter macht mir insofern Sorgen, weil ich nicht weiss, was auf mich zukommen wird. Das macht für mich die aktuelle Situation unberechenbarer als die Coronakrise», sagt der «Trauben»-Wirt Markus Foser. Er kommt zu einem nüchternen Schluss: «Seit fünf Jahren geht unser Umsatz hoch, jetzt wird er sicher stagnieren oder rückgängig sein. Mit dem gilt es klarzukommen.» Das gehe nur, wenn er am Ende des Monats seine Buchhaltung im Griff habe. Und weiter sagt er:Nicht, dass am Ende das böse Erwachen kommt.