Anlässlich einer Buchvernissage hat Uli Lippuner, Ingenieur und Autor, Maienfeld, sein drittes Buch zum Thema Wasser im «Quellenhof» in Bad Ragaz präsentiert. Das neu erschienene Buch «Trinkwasser – eine konstante Herausforderung» versteht sich als Leitfaden für Sachfragen, Trends und Prognosen im zukünftigen und immer mehr an Bedeutung gewinnenden Umfeld der Trinkwasserversorgung.
Ein beeindruckendes Grusswort sprach Anna Giacometti, Nationalrätin, Stampa. Den beiden Autorinnen Daniela Guardia-Lippuner, Lachen, und Jeannette Lippuner, Bad Ragaz, oblag die Buchvorstellung. Musikalisch umrahmt wurde der Anlass vom Duo Zelu, Davos/Brunnen.
Hoher Standard in der Schweiz
«Wie würden Sie reagieren, wenn es heissen würde: ‹Kein Trinkwasser mehr!›?» Bei uns kaum vorstellbar, in Nordita-lien aktuell und ein akutes Problem. Hausgemacht und mitverursacht durch die marode kommunale Wasserversorgung, aufgrund derer bis zu 42 Prozent des Trinkwassers durch leckende Leitungen und Zisternen im Boden versickern.
Zum grossen Glück, so der Autor Uli Lippuner, hat man in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten viel Geld investiert, um die Infrastruktur rund ums Wasser aufrechtzuerhalten, zu modernisieren und um letztlich die Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser zu versorgen.
Diesen hohen Standard zu erhal-ten, fordert das Engagement von Bund, Kantonen, Städten, Gemeinden, Politikern, Parteien, Industrie, Planern und Wasserbezügern gemeinsam, um Trends für die nächsten Generationen zu erkennen, stabil zu halten, zukunftsorientiert zu planen und nicht zuletzt vorausschauende Investitionen zu generieren. Lippuners Buch widmet sich genau diesen Problemstellungen und deren Lösungen mit vielen Beispielen.
Grusswort von Nationalrätin Giacometti
Ein besonderes Grusswort überbrachte Anna Giacometti, Nationalrätin aus Stampa. Uli Lippuner war ihr bekannt durch das von ihm erstellte Konzept zur Optimierung der gesamten Wasserversorgung von Soglio im Bergell. Giacometti erlangte grosse Bekanntheit im Zusammenhang mit dem Bergsturz vom 23. August 2017 in Bondo, als sie in dieser schwierigen Zeit als Gemeindepräsidentin sehr stark gefordert war.
Wasser als ein Zeichen der Hoffnung
Sie erinnerte sich: «An meinem Geburtstag, rund zwei Wochen nach dem Bergsturz, bin ich mit meinem Sohn durch das menschenleere Dorf gelaufen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Leute nicht weg waren, dass sie sich nur versteckt hatten. Die Blumen an den Fenstern der Häuser waren gegossen worden und ich fragte mich, wie dies möglich war. Wir kamen in die Nähe des einst schönen Dorfplatzes und hörten das Plätschern des Brunnens. Ich konnte es kaum glauben: Die Wasserquellen und die Wasserleitungen waren zerstört oder unterbrochen, aber dieser Brunnen spendete Wasser. Dieses reine, frische und kostbare Trinkwasser, das trotz der Naturkatastrophe, die auf uns zugekommen war, immer noch fliesst, war für mich ein Zeichen der Hoffnung und hat mir viel Kraft gegeben. Zurück im Gemeindehaus ging ich zum Bauamt und man erklärte mir, dass dieser Brunnen eine eigene Quelle hat, diese wurde vom Bergsturz verschont.»
Das Buch «Trinkwasser – eine konstante Herausforderung» will nicht zuletzt auch im Sinne von Anna Giacometti dem Trinkwasser eine besondere Stellung zukommen lassen: eine Ressource der Hoffnung, der Kraft und der Zukunft.