Trotz angespannter Wirtschaftslage blickt die IMT selbstbewusst in die Zukunft | W&O

08.09.2022

Trotz angespannter Wirtschaftslage blickt die IMT selbstbewusst in die Zukunft

Das Engineeringunternehmen aus Buchs hat über 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Medizingeräten.

Von michael.kyburz
aktualisiert am 28.02.2023
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Ein starker Franken sowie steigende Strom- und Rohstoffpreise stellen die Schweizer Industrie und das Gewerbe zunehmend vor wachsende Herausforderungen. Doch die momentane Wirtschaftslage sorgt nicht bei allen Unternehmen für Kopfzerbrechen. Die Information Management Technology AG (IMT) in Buchs verzeichnet volle Auftragsbücher und blickt selbstbewusst in die Zukunft. Der W&O hat Christian Büchel (CEO), Harri Friberg (Managing Director und CEO IMT Analytics) und Maxim Mamin (Head of Sales and Marketing) zu einem Gespräch getroffen.

Von der Konzeption bis zum fertigen Produkt

Den Grund für die stabile Situation sieht Christian Büchel in einer Kombination aus mehreren Faktoren. «Wir befinden uns in einer spezialisierten Nische mit nur wenigen Mitbewerbern», erklärt der CEO. Das Engineeringunternehmen IMT entwickelt vorwiegend Produkte und Softwarelösungen im Bereich der Medizintechnik.
 Christian Büchel, CEO der IMT in Buchs, ist ein Jahr nach der Gründung 1991 ins Unternehmen eingestiegen.
Christian Büchel, CEO der IMT in Buchs, ist ein Jahr nach der Gründung 1991 ins Unternehmen eingestiegen.
Zudem erweisen sich die hohen Qualitätsstandards des Unternehmens laut Büchel als Vorteil. «Trotz des höheren Stundenansatzes im Vergleich zum Ausland legt die Kundschaft Wert auf hohe Qualität und breites Know-how in der Produktentwicklung.» Ein weiterer entscheidender Faktor sei das Angebot:
Wir liefern im Austausch mit unseren Kunden ein Gesamtpaket von der Konzeptionsarbeit bis hin zum fertigen Produkt und den notwendigen Zulassungen.
Die Entwicklung eines neuen Produktes dauert in der Regel etwa zwei bis drei Jahre und ist für den Kunden mit einer hohen finanziellen Investition verbunden. Das sei mitunter ebenfalls ein Grund, weshalb die IMT nicht sofort von wirtschaftlichen Schwankungen betroffen ist. «Und nicht zuletzt sind unsere Mitarbeiter die Basis für unseren Erfolg und das Wachstum. Wir bemühen uns ständig, neue und interessante Entwicklungsprojekte an Land zu ziehen. Unsere Mitarbeiter werden so gefordert und können sich weiterentwickeln», fügt Büchel an.

Starker Franken und verschärfte Zulassungen

Doch auch für die IMT und das Tochterunternehmen IMT Analytics gibt es Hürden, die es zu überwinden gilt. Der zu Beginn angesprochene starke Franken hat bisweilen nur wenig Einfluss auf die IMT. Hingegen tangiert er das Tochterunternehmen, das mehrheitlich Kunden aus dem Ausland hat, umso mehr.
 Harri Friberg, Managing Director und CEO IMT Analytics, steht dem 2018 gegründeten Tochterunternehmen IMT Analytics vor.
Harri Friberg, Managing Director und CEO IMT Analytics, steht dem 2018 gegründeten Tochterunternehmen IMT Analytics vor.
Rund 70 Prozent der Kundschaft von IMT Analytics stammt aus dem Ausland. «Die Kunden bezahlen entsprechend die Rechnungen auch in Euro», erklärt Harri Friberg. Erschwerend komme hinzu, dass beispielsweise die Preise für elektronische Chips weiterhin steigen. Friberg erklärt:
Durch die teurer werdende Produktion und den starken Franken wird unsere Marge auf die Produkte kleiner.
Jedoch sei die Marge aufgrund der spezialisierten Produkte und Dienstleistungen zum Glück noch ausreichend.

Zulassung beanspruchen Zeit und Ressourcen

Neben der Konzeption und Entwicklung von Medizingeräten erfordert die Zulassung der Produkte in den unterschiedlichen Märkten viel Zeit und Ressourcen. «In den vergangenen Jahren haben sich die Bedingungen für Zulassungen verschärft», erklärt Büchel. Bis ein fertiges Produkt nun die notwendigen Zulassungen erhält und im Markt eingeführt werden kann, vergehen mindestens sechs bis zwölf Monate.
 Maxim Mamin, Head of Sales and Marketing bei der IMT, betreut Kunden von der Konzeptarbeit bis hin zum vollendeten Produkt.
Maxim Mamin, Head of Sales and Marketing bei der IMT, betreut Kunden von der Konzeptarbeit bis hin zum vollendeten Produkt.
Damit die Produkte auch zur Markteinführung noch dem neusten Stand entsprechen, ist die Auswahl und die Suche nach geeigneten Komponentenlieferanten entscheidend. «Im Rheintal gibt es zahlreiche dynamische Unternehmen, die wichtige Komponenten für den Prototypenbau liefern können», erklärt Büchel. Für die serienmässige Produktion der Produkte ist nach Abschluss des Entwicklungsprojekts in der Regel die Kundschaft verantwortlich.

Innovation aus dem Innern des Unternehmens

Ein bedeutender Antrieb, um zuvorderst in der Branche agieren zu können sei die Innovation. Durch den Kontakt zu zahlreichen Lieferanten und Kunden erhalten wir wichtige Einblicke, die uns helfen, unser Know-how stetig zu erweitern», erklärt Maxim Mamin. Ebenso wichtig sei die Innovation aus dem Innern des Unternehmens. Büchel erklärt abschliessend:
Deshalb sind wir permanent auf der Suche nach motivierten, fähigen und innovativen Ingenieurinnen und Ingenieuren.
Familienfreundlichkeit und flexible Arbeitszeiten sind wichtig Der Konkurrenzkampf um gut ausgebildete Fachkräfte beschäftigt viele Branchen bereits seit Jahren. «Wir sind in der komfortablen Situation, dass wir genügend fähige Ingenieurinnen und Ingenieure finden», erklärt Christian Büchel, CEO der IMT in Buchs. Die IMT sowie das Tochterunternehmen IMT Analytics bemühen sich auch darum, dass die Lage weiterhin so bleibt. «Wir sind in den Hochschulen und Universitäten mit Ständen präsent und versuchen die Studierenden von unserem Unternehmen zu überzeugen», führt Harri Friberg, Managing Director, an. Zudem sorge das Unternehmen für ein gutes Arbeitsumfeld. Dazu gehören neben flexiblen Arbeitszeiten auch Team-Events und ein abwechslungsreiches Arbeitsfeld. Die IMT wurde im vergangenen Jahr von Pro Familia als «familienfreundliches Unternehmen» ausgezeichnet. Die Bemühungen des Unternehmens zahlen sich aus. «Im vergangenen Jahr konnten wir im Schnitt eine bis zwei Personen pro Woche für einen Probearbeitstag einladen», erklärt Büchel. Allerdings wolle man nur die besten Bewerberinnen und Bewerber einstellen und ein gesundes Wachstum anstreben, sind sich Friberg und Büchel einig. (mk)