Am Mittwoch erschien die Herbstausgabe des Immobilienmarktberichts der St. Galler Kantonalbank AG. Die Region Werdenberg entwickle sich sehr dynamisch, heisst es darin. Mit einem Plus von 1,4 Prozent ist die hiesige Wohnbevölkerung im Jahr 2021 – wie schon in den Jahren zuvor – überdurchschnittlich stark angewachsen. Der Durchschnittswert im Kanton St. Gallen liegt bei 0,9 Prozent.
Einzige Region, in der die Zahl der Haussuchenden zugenommen hat
Die mit dem Bevölkerungswachstum einhergehende Zusatznachfrage nach Wohnraum spiegelt sich gemäss Immobilienmarktbericht im Werdenberger Eigenheimmarkt. So ist dies die einzige Region im Kanton St. Gallen, in welcher die Zahl der Einfamilienhaussuchenden in diesem Herbst erneut zugenommen hat. Das rege Kaufinteresse hat die Preise der gehandelten Objekte zudem nochmals stark nach oben getrieben. Im Segment der Eigentumswohnungen steig die Zahlungsbereitschaft jedoch zuletzt nur noch schwach. Der mittlere Transaktionspreis für ein Einfamilienhaus im Werdenberg betrug im 3. Quartal 1'435'000 Franken. Für eine Eigentumswohnung wurde im Schnitt 839'000 Franken bezahlt – am teuersten sind diese in Buchs.Knappheit trotz Bautätigkeit
Wie dem Marktbericht zu entnehmen ist, wurde dem regen Wohnungsbedarf jüngst mit dem Bau von neuen Wohnobjekten begegnet – darunter auch Einfamilienhäuser, welche zum Verkauf bestimmt sind. Dennoch herrsche in der Region Werdenberg weiterhin Knappheit. Nur zwei Prozent aller Eigentumswohnungen und etwas über ein Prozent aller Einfamilienhäuser seien zurzeit für den Verkauf inseriert, heisst es weiter. Zumindest im Bereich des Stockwerkeigentums ist aber die Projektpipeline wieder prall gefüllt, stellt die St. Galler Kantonalbank fest. So wurden hier bis zum dritten Quartal 2022 doppelt so viele Neubaugesuche eingereicht wie im Mittel der vorangegangenen fünf Jahre. Laut Zahlenspiegel im Immobilienmarktbericht wurde in der Region Werdenberg bis zum dritten Quartal der Bau von 90 Eigentumswohnungen und 64 Einfamilienhäusern bewilligt.Preisentwicklung bei Wohnungen abgeschwächt
Eine gut gelegene, durchschnittliche Eigentumswohnung wurde im 3. Quartal 2022 in der Region Werdenberg zu einem 2,4 Prozent höheren Preis gehandelt als im Vorjahr. Damit haben sich hier die Preisanstiege deutlich abgeschwächt. Dagegen wurde bei den Einfamilienhäusern im gleichen Zeitraum wieder ein äusserst starkes Preiswachstum von 11 Prozent beobachtet. Der Durchschnittspreis für ein gängiges Einfamilienhaus liegt in der Region Werdenberg rasch bei 1,4 Million Franken. René Walser, Leiter Privat- und Geschäftskunden bei der St. Galler Kantonalbank AG, kommentiert die Entwicklung folgendermassen:Das starke Bevölkerungswachstum der Region Werdenberg generiert eine hohe Nachfrage. Die Preise vorab von Einfamilienhäusern sind trotz der Zinswende deutlich gestiegen.