Digitalisierung, Energiehunger und -wende, Wachstum und Alterung der Bevölkerung – all das lässt den Bedarf an Halbleitern enorm steigen, werden sie doch benötigt für immer mehr smarte Geräte, das Internet der Dinge, Cloud Computing, Solartechnik, Elektromobilität, Biotechnologie oder Life Sciences.
Davon profitiert die Werdenberger VAT, die Vakuumventile höchster Qualität und Leistung herstellt. Seit 2015 hat sie ihren Weltmarktanteil in diesem Geschäft von 40 auf 60 Prozent erhöht und ist damit achtmal grösser als die Nummer zwei, die amerikanische MKS Instruments. Bei Vakuumventilen für die Halbleiterindustrie, die für 80 Prozent des VAT-Gesamtgeschäfts steht, beträgt der Weltmarktanteil der VAT gar 75 Prozent, und bis 2027 peilt sie «über 85 Prozent» an, wie Konzernchef Mike Allison am Freitag am Kapitalmarkttag 2022 sagte.
VAT-Konzernchef Mike Allison.
Nach einer Verschnaufpause dürfte der Markt für Siliziumchips abheben
Momentan fahren zwar die Halbleiterhersteller ihre Investitionen in neue Produktionsanlagen etwas zurück, was 2023 zu einer Delle in der Nachfrage führen dürfte. Danach aber soll der Weltmarkt für Siliziumchips bis 2030 im Schnitt jährlich um 9 Prozent wachsen, auf ein Volumen zwischen 1000 und 1300 Milliarden Dollar. Das wäre etwa doppelt so viel wie 2022 (gut 600 Milliarden).
Das treibt das Geschäft der VAT an, deren Vakuumventile die Produktion der Halbleiter in hochreiner Umgebung ermöglichen. Innert drei Jahren hat sich das Unternehmen fast verdoppelt; für 2022 werden gut 1,1 Milliarden Franken Umsatz und eine operative Marge auf Stufe Ebitda von 35 Prozent prognostiziert. 2027 will VAT bei rund 2 Milliarden Franken Umsatz landen und die Marge im Zielkorridor zwischen 32 und 37 Prozent halten.
Produktionskapazität in Haag und in Malaysia wird ausgebaut
Punkten will VAT unter anderem mit neuen Produkten im Zusammenhang mit der Herstellung künftiger Generationen von Halbleitern und einem Ausbau des Geschäfts über Ventile hinaus, zum Beispiel fortschrittliche Module oder Bewegungskomponenten. Auch das Servicegeschäft will man forcieren und dessen Weltmarktanteil bis 2027 von 44 auf 55 Prozent erhöhen.
Die Wachstumsziele bedingen einen Ausbau der Produktionskapazität am Hauptsitz in Haag und am Standort in Malaysia, der um eine zweite Fabrik erweitert wird. Bis 2027 dürfte die Mitarbeitendenzahl in Haag «von 1500 bis 1600 auf 2000 zunehmen und in Malaysia von 800 bis 900 auf deutlich über 2000», wie Finanzchef Fabian Chiozza sagt.