Schon länger ist bekannt, dass die Bibliothek aus ihren heutigen Räumen ausziehen muss. Die Suche nach einem neuen Standort war aber nicht leicht. An der Hauptversammlung des Vereins am Freitag beschlossen die Mitglieder nun mit der Zustimmung zum Budget 2025, in neue Räume umzuziehen. Das Budget enthält nämlich bereits Raum- und Mietkosten für den neuen Standort.
Bücher und Spiele auf 1400 Quadratmetern
Wie Präsident Alois Bischof informierte, wird die Bibliothek zusammen mit der Ludothek Werdenberg am neuen Standort 1400 Quadratmeter mieten. Davon werde die Bibliothek gut 1000 Quadratmeter übernehmen, rund viermal mehr als heute.
Wegen einer Abmachung mit dem Vermieter dürfe der neue Standort aber erst nach Vertragsunterzeichnung offiziell bekannt gegeben werden. Unterzeichnet werden soll der Vertrag noch diese Woche. Der Vertrag werde zehn Jahre laufen und könne verlängert werden. Mit dem vorgesehenen Budget werde man aber nicht viel ausbauen können, sagte Bischof weiter.
Es wäre schön, wenn es im Werdenberg Menschen gäbe, die uns zusätzlich zur öffentlichen Hand finanziell unterstützen würden.
Man mache aber erst einmal einen Schritt und realisiere dann die Vision eines zeitgemässen Angebotes Schritt um Schritt.

Dies löste eine angeregte Diskussion aus. So wurde befürchtet, dass man sich mit dem heutigen Angebot in den grossen Räumen verliere und möglicherweise sogar Rückschritte und weniger Ausleihen in Kauf genommen werden müssten. Die ursprüngliche Vision eines «dritten Begegnungsortes» für die Werdenberger Bevölkerung und die angedachten Projekte könnten sich so auf unbestimmte Zeit verzögern.
Dem hielten andere Redner, insbesondere auch Vorstandsmitglieder und die Präsidentin der Ludothek, Ranya Lanig, entgegen, dass mit den neuen Räumen neue Chancen entstehen und es einfacher sei, Geld zu finden, wenn man das Potenzial dieser Räume sehe. Schliesslich stimmte die Versammlung grossmehrheitlich dem Budget 2025 und damit dem geplanten Umzug zu. Auch die Rechnung 2024, die 38’000 Franken besser als budgetiert abschliesst, fand Zustimmung.
Erstmals über 100’000 physische Ausleihen
Zuvor hatten die Mitglieder die Jahresberichte des Präsidenten und der Bibliotheksleiterin genehmigt. Alois Bischof nannte «in einem Jahr voller Herausforderungen und der Frage wie weiter?» das 50-Jahr-Jubiläum als Höhepunkt.
Theres Schlienger präsentierte erfreuliche Zahlen: erstmals über 100’000 physische Ausleihen, 40 Schulklassen, die die Bibliothek regelmässig einmal im Monat besuchen, 7000 regelmässige Nutzerinnen und Nutzer und ein Besucherwachstum von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz beengter Verhältnisse werde die Bibliothek als Begegnungs- und Inspirationsort genutzt; zum Beispiel vom Lesekreis in drei Sprachen oder vom Sprachencafé.
GPK der Stadt übernimmt Rechnungsrevision
Aus dem Vorstand traten Steivan Josty nach über 30 Jahren als Kassier, Corina Dettwiler nach elf Jahren und Andrea Rothenberger nach acht Jahren zurück. Josty wurde zum Ehrenmitglied ernannt, und alle drei wurden mit Geschenken verabschiedet. Im Vorstand verbleiben Präsident Alois Bischof, Adrian Scherrer und Silvia Bättig. Neu gewählt wurden Susanne Bischof-Diem und Matthias Vetsch, beide aus Grabs. Auch die beiden Revisoren Ernst Capiaghi und Rebecca Kind traten zurück. Künftig wird die GPK der Gemeinde Buchs die Revision der Bibliothek Buchs übernehmen.
Unter Varia stellte ein Mitglied die Frage, ob nicht die Mitgliederbeiträge erhöht werden sollten, um die Finanzen zu verbessern. Der Vorstand habe sich dies schon überlegt, sei aber zum Schluss gekommen, dies vorerst nicht zu tun, antwortete Alois Bischof. «Mit höheren Mitgliederbeiträgen löst sich das Finanzproblem nicht. Wir müssen vielmehr versuchen, unsere Leistungen besser zu verkaufen, zum Beispiel den Schulen.»