Verein Kinderheim St. Paul der Geschwister Schumacher: Eine Zukunft dank Spenden

Im Kinderheim St. Paul ist derzeit viel los. Die Kinder geniessen Schulferien und spielen oder helfen mit bei der Farmarbeit. Im Schulhaus der Forest Edge Faith Academy wird renoviert und das Gebäude für den Schulanfang Ende April fit gemacht. Auf der Farm wächst Gemüse mit biologischem Anbau.

Eine Berufsausbildung dank der Betreuung

Ein Projekt des Vereins Kinderheim St. Paul beinhaltet die Betreuung Jugendlicher ab 18 Jahren nach dem Heimaustritt. «Da die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist, ist es für diese sehr schwierig, Fuss in ein normales Leben zu fassen. Eine Familie fehlt, meist stehen diese Jugendlichen auf der Strasse», schreiben die Geschwister. Der Verein bietet mit einer Sozialarbeiterin Essen und allenfalls eine Übernachtungsmöglichkeit. Der Verein konnte für vier junge Personen eine Berufsausbildung bezahlen. Darunter befinden sich zwei Coiffeusen, ein Elektromonteur und ein Lastwagenfahrer. Voller Stolz haben die Jugendlichen ihre Ausbildungsstätte gezeigt. Für sie ist damit ein wichtiger Schritt in eine geregelte und gesicherte Zukunft gemacht.

Viermal im Jahr Zwiebeln ernten

Auf der Farm wächst dank der Bewässerung viel Gemüse. Die Farm wird biologisch geführt mit Unterstützung und Beratung durch eine Landwirtschaftsschule nahe der Farm. Erstmals wird Gemüse professioneller angebaut und vermarktet. Die Zwiebelernte ergab 650 Kilogramm, welche zu einem guten Preis verkauft werden konnte. Die Einnahmen aus der Farm sollen das Kinderheim St. Paul finanziell bald unabhängig machen. Weitere 400 Kilogramm Zwiebeln stehen bereit zum Verkauf. In einem Jahr hoffen die Geschwister Schumacher, wird die Farm ein Zertifikat über den biologischen Anbau erhalten. Der Preis für Gemüse wird dadurch ansteigen. Natürlich wird ein Teil der Ernte direkt an das Kinderheim geliefert.

Grosse Veränderungen stehen in der Schule an

2019 hat der Verein ein neues Gebäude, die Forest Edge Faith Academy für 90 Schüler erstellt. Derzeit besuchen 320 Schüler den Unterricht. Neue Schulzimmer mussten angebaut werden. Eine grosse Veränderung steht im Schulsystem an. Aus den acht Jahren Primarschule werden sechs Jahre Primarschule und drei Jahre Sekundarschule. Es müssen darum neue Räume für die Junior Secondary School gebaut werden. Bis im Januar 2023 sollte alles bereitstehen. Immer noch ist es schwierig, von allen Eltern Schulgeld einzufordern. Wegen der Coronapandemie sind immer noch viele Personen arbeitslos, schreiben die Geschwister Schumacher. Das Leben in Kenia sei kürzlich massiv teurer geworden. Der Verein hat aber dem Schulleiter klargemacht, dass keine Schüler heimgeschickt werden dürfen, auch wenn nicht bezahlt wurde. Darum fehlt Geld, um die Lehrerlöhne zu bezahlen. Auch da springt der Verein Kinderheim St. Paul ein, so dass die guten Lehrer bleiben.

Besuche für Kontakt und Kontrolle

Linus Schumacher ist überzeugt, die Schule in diesem armen Quartier in Bulbul gibt der ganzen Gemeinde einen neuen grossen Zusammenhalt und für die Kinder eine bessere Zukunft. Dank der Laptops aus der Schweiz können Computerkurse für Erwachsene angeboten werden. Auch hat er betont, Besuche sind wichtig für den Kontakt, aber auch zur Kontrolle, wie das gespendete Geld eingesetzt wird. Lydia Breu-Schumacher doppelt nach: «Schön zu sehen, was dank der vielen kleinen und grösseren Spenden erreicht wird.»