Im Gebiet Wasserauen steigt das Verkehrsaufkommen an schönen Ausflugstagen stark an, sodass auf der Achse Steinegg-Wasserauen Probleme entstehen. Ähnliches gilt für den Alpsteinzugang in Brülisau. Das schreibt die Innerrhoder Staatskanzlei in einem Communiqué. Die Standeskommission hat das Volkswirtschaftsdepartement bereits im Jahr 2023 beauftragt, die Situation zu analysieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Es sollten fachlich fundierte Antworten auf die Frage erarbeitet werden, ob zur Entlastung ein Parkhaus eine sinnvolle Lösung wäre und wo sich eine entsprechende Anlage befinden müsste. «Zu berücksichtigen waren neben den verkehrstechnischen Kriterien auch ökologische, soziale, betriebswirtschaftliche und raumplanerische Aspekte», heisst es in der Mitteilung. Weiter sollten flankierende Massnahmen und Systeme zur Regulierung des fahrenden und stehenden motorisierten Verkehrs geprüft werden.
Erarbeitung von Varianten
Unter Zuzug der Rapp AG aus Münchenstein wurde zusammen mit einer Vertretung des Bezirks Schwende-Rüte und Fachleuten der Verwaltung eine Datengrundlage auf der Basis von Verkehrszählungen, Parkiervorgängen und Bahnfrequenzen geschaffen. «Aus der so bestimmten Nachfrage konnte ein Flächenbedarf für die notwendige Parkierung abgeleitet werden», heisst es im Communiqué.
Diesem wurden alle bestehenden und alle möglichen befestigten und unbefestigten Parkplätze und Parkiermöglichkeiten gegenübergestellt. Gestützt auf diese Grundlagen wurden drei Varianten ausformuliert:
- Variante 1 umfasst eine neu zu schaffende Parkmöglichkeit im Raum zwischen der Haltestelle Hirschberg und Steinegg.
- Variante 2 sieht neue, befestigte Parkierflächen in den Ankunftsorten Wasserauen und Brülisau vor.
- Variante 3 beruht auf der Vorgabe, den Verkehr ohne Parkplatzausbau ausschliesslich mit Parkleit- und Reservationssystemen zu regulieren.
Auf der Grundlage des Fachberichts der Rapp AG seien die relevanten Interessen abgewogen worden, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Auf der einen Seite stand die Forderung nach einer Beschränkung des individuellen Verkehrs und einer Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr, auf der anderen Seite die Kompensation der wegen des Gewässerschutzes nicht mehr verfügbaren Wiesenparkplätze, der Erhalt der heute vorhandenen Kapazitäten und deren weiterer Ausbau.
Richtungsentscheide der Standeskommission
Die Standeskommission habe den Bericht der Rapp AG und die Anträge der Projektgruppe diskutiert, teilt die Ratskanzlei weiter mit. Sie spricht sich für eine Begrenzung der Parkplatz-Kapazitäten an den Ankunftsorten und die Prüfung eines Parkleit- und Reservationssystems aus. Weiter sollen die Einführung einer kantonsweiten Parkierungsgebühr geprüft und die Förderung des Veloverkehrs forciert werden.
Für einen Neubau von Parkiermöglichkeiten wurde ein Standort bei der Haltestelle Hirschberg und zur Kompensation der wegfallenden Wiesenparkplätze der Bau eines Parkdecks in Wasserauen ins Auge gefasst. Auf eine grössere neue Parkieranlage auf der Achse zwischen Steinegg und Wasserauen soll verzichtet werden.
Hinsichtlich einer neuen Parkiermöglichkeit beim Hirschberg hätten erste Abklärungen ergeben, dass eine technische Machbarkeitsstudie erst dann Sinn mache, wenn fundierte Erkenntnisse zum Parkleitsystem und Parkgebühren vorlägen.
Veloparkplätze fördern
Die Standeskommission hat den Auftrag erteilt, die erforderlichen Vorarbeiten für ein Parkleit- und Reservationssystem, eine Neuregelung der Parkierungsgebühr und die Förderung von Fahrradparkplätzen aufzunehmen. Die Schaffung der raumplanerischen Voraussetzungen für die Errichtung eines Parkdecks in Wasserauen kann nach der Genehmigung des kantonalen Nutzungsplans Wasserauen angegangen werden.