Im November 2014 haben sich die Grabser Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sehr klar für den Spitalstandort Grabs ausgesprochen. Im Vorfeld wurden insbesondere der Standort und die Verkehrsanbindung kritisiert. Der damalige Gemeinderat hat mit grossem Einsatz mit der Buslinienführung über die Spitalstrasse eine direkte ÖV-Anbindung erreicht und damit den Entscheid zugunsten unseres Spitals massgeblich positiv beeinflusst.
Seit knapp zehn Jahren wissen wir, dass nach Bauvollendung mit einer markanten Verkehrszunahme zu unserem Spital zu rechnen ist. Ich bin überzeugt, dereinst hätten auch die Anwohner lieber viertelstündlich einen Bus und dafür ein paar Dutzend Autos weniger. Die Zeit müsste genutzt werden, um die Verkehrsanbindung bestmöglich zu verbessern. Verbessern heisst für mich, eine sehr gute ÖV-Anbindung und wo immer möglich mehr Platz zu schaffen für ein gutes und gefahrloses Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer. Möglichkeiten dazu gäbe es mit Unterstützung der privaten Grundeigentümer an vielen Stellen, insbesondere im Bereich des Spitals selber und zwischen Spital und Pflegeheim.
Erkennbar sind bislang lediglich die vorerst teilweise erfolgreichen Bemühungen des jetzigen Gemeinderates, den ÖV wieder von der Spitalstrasse zu verbannen. Der damit verbundene Steilpass an die Kantonsverantwortlichen für die Aufhebung der bestehenden Busbuchten Hochhaus und Quader und für den Neubau von Fahrbahnhaltestellen auf der Staatsstrasse ist nur ein Nebenprodukt. Wir täten gut daran, die Energie ab sofort für effektive Verbesserungen und für unser Spital einzusetzen. Die ursprüngliche Kritik wahr werden zu lassen, ist eine schlechte Option.
Ich wehre mich generell dagegen, in unserer ländlichen Gemeinde die verschiedenen Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen. Der Verkehr wird weiter zunehmen, solange unsere Gemeinde wächst und es für die Verbindung Gams – Buchs keine attraktive Umfahrungsmöglichkeit gibt. Auch im Dorfzentrum und auf weiteren, wichtigen Verkehrsachsen müsste man deshalb – solange es noch möglich ist – Platz schaffen für ein gefahrloses Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer.
Der Gemeinderat will aber auch dort die Staatsstrasse in die Zentrumsgestaltung einbinden und nach städtischem Vorbild den motorisierten Verkehr ausbremsen. Am Mitwirkungsverfahren zur Zentrumsplanung gab es bessere Lösungsansätze mit eher grösserer Zustimmung von den Mitwirkenden, als die vom Gemeinderat verabschiedete Variante.
Kritisch sehe ich insbesondere den von der Gemeinde beauftragten Raumplaner. Seine Aussage, Grabs müsse mit der bestehenden Verkehrsinfrastruktur auskommen, spricht Bände. Auch der neue Zonenplan und das Baureglement tragen seine Handschrift und zielen primär auf Bewahren, nicht auf vorausschauendes Entwickeln. Manövrieren wir uns nicht in eine Sackgasse! Auch für eine Gemeinde gilt wie in der Privatwirtschaft: Stillstand ist Rückschritt!
Heini Gantenbein, Risi 2261, 9472 Grabs